DisplayMate-Leistung: Apples 27-Zoll LED Cinema Display wird an einem MacBook Pro getestet, das über den Mini DisplayPort angeschlossen ist und auf dem Snow Leopard und Windows 7 ausgeführt werden. Der Monitor erzielt ein Gesamtergebnis von 97 bei den DisplayMate-basierten Performance-Tests von CNET Labs – nur ein Punkt weniger als der Dell UltraSharp U2711. Der Bildschirm glänzt bei fast jedem DisplayMate-Test und erreicht Leistungen, die so gut sind wie die des U2711 beziehungsweise manchmal auch besser. Das einzige wirkliche Performanceproblem wird beim High Contrast Streaking and Ghosting-Test deutlich. Hierbei wird die Fähigkeit des Bildschirms getestet, ein Bild akurat anzuzeigen, wenn große Kontrastunterschiede vorhanden sind, wie zum Beispiel ein Balkendiagramm. Ghosting wurde im unteren Bereich dieses Testbilds sehr deutlich, wobei man anmerken muss, dass dieses Phänomen bei der üblichen Nutzung nicht weiter auffällt.

Schrift: Bei schwarzer Schrift auf weißem Untergrund gibt es keine Probleme. Schriften sind bis zu einer Größe von 6,8 Punkt lesbar, und dank der Bildschirmoberfläche bei diesem Monitor wirken die Schriften so glatt, dass der Dell UltraSharp U2711 hier nicht herankommt.

Filme: Das Apple-Display wird mit der Blu-ray-Version von „Avatar“ getestet. Filme zeigen einen beeindruckend tiefen Schwarzwert und keine wahrnehmbaren Probleme in Bezug auf Farbstichigkeit. Die Farben erscheinen akurat und wirken lebendig.

Gaming: Zur Beurteilung von Farbqualität und -brillanz hat sich das Spiel „World of Warcraft“ (WoW) bewährt und kommt dementsprechend wieder zum Einsatz. WoW weist eine Lebhaftigkeit und eine Farbsättigung auf, die nur bei wenigen Monitoren zuvor zu beobachten war, zum Beispiel beim Dell UltraSharp U2711 und dem Samsung PX2370.

Klang: Die eingebauten 2.1-Lautsprecher bieten einen kraftvollen, tiefen, bassigen Klang, der bei Musikwiedergabe wie auch bei Actionszenen in Filmen und Spielen ausgezeichnet ist. Auch Dialoge sind gut zu verstehen.

Einblickwinkel: Der optimale Betrachtungspunkt eines Monitors liegt normalerweise direkt vor dem Panel auf etwa Dreiviertel der Bildschirmhöhe. Von diesem Punkt aus sieht man die Farben so, wie vom Hersteller angegeben. Bei den meisten Bildschirmen sind andere Winkel meist nicht vorgesehen. Je nach Bildschirmtechnik variiert die Bildqualität bei einem nicht optimalen Blickwinkel. Die meisten Monitore verwenden TN-Panels, die in einigen Bereichen des Bildschirms zu hell oder zu dunkel erscheinen, wenn der Betrachter nicht im optimalen Winkel zum Monitor sitzt. Bei IPS-Panels treten hingegen bei unterschiedlichen Blickwinkeln meist nur geringe Farbveränderungen auf. Cinema Display verfügt über ein H-IPS-Panel. Bei seitlicher Betrachtung ist eine Abweichung von bis zu etwa 38 Zentimetern von der Bildschirmmitte möglich, bis die Anzeige dunkler erscheint. Das ist fast doppelt so viel wie bei herkömmlichen TN-Panels.

Empfohlene Einstellungen und Verwendung: Apples 27-Zoll-Display ist als großer Bildschirm speziell für die Verwendung an Apple MacBooks oder an Macs konzipiert. Es ist nicht dafür gedacht, mit einem PC zusammenzuarbeiten und ohne Adapter wird es das auch nicht tun. Insofern funktioniert der Monitor tadellos an einem MacBook, erweitert dessen USB-Anschlüsse um drei weitere. Außerdem erübrigt sich beim MacBook zu Hause der Anschluss über ein separates Netzkabel. Solange der Monitor angeschlossen ist und sein Netzkabel ebenfalls eingesteckt ist, wird der Akku des MacBook aufgeladen.

Ein MacBook fügt sich auch sehr schön unter dem Monitor ein, wenn der Deckel geschlossen ist. Es gestaltet sich allerdings etwas schwierig, über den Deckel des MacBook hinweg den unteren Bereich des Monitors zu sehen. Hier genau wäre eine Höhenverstellung des Monitors hilfreich. So wird fast eine externe Tastatur erforderlich.

Für die meisten Aufgaben mit nur wenigen Ausnahmen zeigen sich die Standardeinstellungen des Bildschirms als beste Wahl. Bei beiden Betriebssystemen werden Filme am besten wiedergegeben, wenn die Helligkeit auf 38 Prozent heruntergeregelt ist. Unter Windows 7 empfiehlt es sich, auch den Kontrast auf diesen Wert einzustellen. Beim Kalibrierungs-Assistenten von OS X ergibt sich der beste Kontrastwert für Filme, wenn man die fünf vertikalen Schieberegler auf etwa den gleichen Wert einstellt (etwa 3 Millimeter unter der Mitte).

Das H-IPS-Panel des Apple LED Cinema Display bietet mit die akuratesten Farben, die bis dato in Tests gesehen wurden, und die Bildschirmoberfläche sorgt dafür, dass Bilder viel brillanter aussehen als beim Dell UltraSharp U2711. Grafikdesigner, die am Mac arbeiten (wie die meisten es tun), werden mit der Standardperformance des Monitors gut zurecht kommen, dürften aber unzufrieden sein, dass er so wenig tiefgreifendere Einstellmöglichkeiten bietet. Die Optionen im Kalibrierungs-Assistenten sind zwar nützlich, aber für echte Designer nicht feinstufig genug.

Stromverbrauch:
Anmerkung der Redaktion: Alle Verbrauchstests werden ohne Aufladen eines MacBook durchgeführt.

Das 27-Zoll Apple LED Cinema Display weist im Standard-/Betriebsmodus mit 93,07 W einen schlechten Verbrauchswert auf; der Dell UltraSharp U2711 verbraucht unter denselben Bedingungen 93,72 Watt. Im Ruhezustands-/Standby-Test zieht der Apple-Monitor 2,9 Watt unter Windows 7 und 23,94 Watt unter Snow Leopard; wurde der Monitor jedoch komplett vom MacBook getrennt, verbraucht er nur noch 1,2 Watt. Bei dem gleichen Test verbraucht der U2711 1,19 Watt.

Wenn bei beiden Monitoren die Mitte auf eine Helligkeit von 200 Candela pro Quadratmeter (cd/m2) kalibriert ist, verbrauchte der Apple-Monitor 59,8 Watt und der U2711 81,8 Watt, also viel mehr. Das bedeutet, dass Apples 27 Zöller LED Cinema Display pro cd/m2 weniger verbraucht als Dells UltraSharp U2711. So würde Apples 27-Zoll LED Cinema Display jährlich 88,41 Euro beim Betrieb mit Snow Leopard und 60,08 Euro beim Betrieb mit Windows 7 kosten. Wenn man sein MacBook jedes Mal komplett abdocken würde, wenn der Monitor in den Ruhezustand wechselt, würde er jährlich mit 57,70 Euro zu Buche schlagen. Dies im Vergleich zu den jährlichen Kosten von 58,07 Euro beim Dell UltraSharp U2711.

Verbrauch

Apple LED Cinema Display (27 Zoll, 2010) Watt pro Stunde (Durchschnitt)
Ein (Standard-Helligkeit) 93,07
Ein (max. Helligkeit) 93,07
Ein (min. Helligkeit) 23,94
Ruhezustand 23,07
Kalibriert (200 cd/m2) 59,8
Jährliche Stromkosten 88,41 Euro (OS X)
Jährliche Stromkosten 60,08 Euro (Windows)
Ergebnis schlecht

Helligkeit (in cd/m2)
(Längere Balken stehen für eine bessere Leistung)
Apple LED Cinema Display (27-inch, 2010)

361 

Kontrastverhältnis
(Längere Balken stehen für eine bessere Leistung)
Apple LED Cinema Display (27-inch, 2010)

977:1 

DisplayMate-Tests
(Längere Balken stehen für eine bessere Leistung)
Apple LED Cinema Display (27-inch, 2010)

97:1 

Fazit:

Wer mit dem Gedanken spielt, sich Apples 27-Zoll LED Cinema Display zu kaufen, muss wissen, dass er in jedem Fall einen Mac mit einem Mini-DisplayPort-Anschluss benötigt, um ihn nutzen zu können. Wer einen PC oder einen älteren Mac besitzt, hat leider das Nachsehen. Im Test arbeitet der Bildschirm mit einem kompatiblen MacBook Pro zusammen, das über einen MagSafe-Anschluss verfügt, über den der Laptop aufgeladen wird, solange er mit dem Monitor verbunden ist.

Die Optik und die hervorragende Performance könnten aber den einen oder anderen sicherlich dazu verleiten, sich gleich auch einen neuen Mac zuzulegen. Die Wiedergabe von Filmen und Spielen ist brillant, aber auch mit der Darstellung von Schriften hat er trotz der glänzenden Oberfläche kein Problem. Doch leider ist die glänzende Beschichtung auch hochgradig reflektierend. Wer die Position verändern will, stößt schnell an seine Grenzen, da sich der Bildschirm über die 10 Grad hinaus nicht weiter nach hinten neigen lässt.

Für stolze 1100 Euro ist der Einsatzbereich damit doch weitgehend beschränkt, wenn man sich im Vergleich dazu den Dell UltraSharp U2711 ansieht, der eine etwas bessere Performance bietet und mit 831 Euro deutlich weniger kostet. PC-Nutzer werden eher Abstand vom LED Cinema Display 27 Zoll nehmen, Benutzer von Mac-Desktop-Computern wären mit dem Dell und seinen zahlreichen Anpassungs- und Ergonomieoptionen besser bedient. MacBook-Pro-Benutzer, die bereit sind, den Preis zu bezahlen, werden von der Performance des LED Cinema und der Synergie mit ihrem Laptop nicht enttäuscht sein.

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu 27-Zoll-Bildschirm im Test: Apple LED Cinema Display

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *