Das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) will sich verstärkt auf dem Gebiet der Energietechnik und der Umwelt engagieren. Deshalb hat es Standardisierungs-Arbeitsgruppen eingesetzt für die Themen „Speicherkraftwerke“ und „Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen durch erneuerbare Energien und energiesparende Produkte“.
Das Speicherkraftwerkprojekt ist Teil der Arbeitsgruppe IEEE P2030 zur Interoperabilität von intelligenten Stromnetzen (Smart Grids). In diesem Rahmen sollen Richtlinien für Schnittstellen zwischen verschiedenen Systemen zur Energiespeicherung ausgearbeitet werden. Ein Beispiel für eine solche Schnittstelle ist die Kommunikation zwischen Energiespeichern und anderen Komponenten eines intelligenten Stromnetzes.
Das Projekt ist auf zwei Jahre angesetzt und wird sich auf hybride Speichersysteme konzentrieren, also auf Speicher, die verschiedene Techniken wie Akkumulatoren, Doppelschicht-Kondensatoren oder Schwungradspeicher kombinieren. „Wir kennen Wege, die Schwächen der einzelnen Speichertechniken auszugleichen und sie zu etwas Nützlichem zu kombinieren“, sagt Dick DeBlasio, P2030-Mitglied und als Chefingenieur zuständig für erneuerbare Energien beim US Department of Energy, zur EETimes.
Speicherkraftwerke werden immer mehr als wichtige Technik angesehen, um Stromnetze zuverlässig und „sauber“ zu machen. Schon jetzt sind Pumpspeicherkraftwerke im Einsatz. Die Kraftwerksbetreiber in den USA beginnen jetzt aber, große Akkumulatoren oder Schwungradspeicher als Ersatz für die bislang verbreiteten Gasturbinenkraftwerke zu benutzen, um das Stromnetz zu stabilisieren. Einige Unternehmen arbeiten auch an Speichern für Wind- und Solaranlagen.
Die zweite Arbeitsgruppe soll Standards für eine Gesamtbilanz der Emissionsreduzierung von Treibhausgasen durch energiesparende Produkte und erneuerbare Energien entwickeln. Dieses Projekt soll anders vorgehen als aktuelle, auf Kohlenstoff basierende Messungen. Man will die Einsparung von Treibhausgasen über den gesamten Lebenszyklus von Energiesystemen wie Solar- und Windanlagen untersuchen. Daraus könne man nach Meinung der IEEE den Wert der jeweiligen Technik einschätzen.
„Marktgesteuerte Versuche, die Umweltfolgen von Treibhausgas-Emissionen zu verringern, sind zum Teil an Einwänden gegen die Methoden gescheitert, nach denen diese Emissionen berechnet werden. In weiten Teilen wurden die jetzigen Emissionsstandards ausschließlich im Interesse der Händler geschaffen, und nicht im Interesse der Unternehmen, die sie umsetzen müssen“, erklärt James McConnach, Vorsitzender der Arbeitsgruppe IEEE P1595 in einer Stellungnahme. Der Standard ist bereits in Arbeit und soll im Herbst 2011 fertig sein.
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