Windows Phone 7: Das leistet das Mobil-OS in der Praxis

Vor gut einer Woche wurde Windows Phone 7 von Microsoft offiziell vorgestellt. Seit gestern sind die ersten Geräte im Handel. Ob das Betriebssystem tatsächlich mehr bietet als die Konkurrenten iOS und Android, zeigt der Test.

Windows Phone 7 hat nichts mehr mit dem glücklosen Vorgänger Windows Mobile zu tun, weder optisch, noch technisch, noch hinsichtlich der Handhabung. Schwächen, wie inkonsistente Bedienung, langsame Reaktionsgeschwindigkeit und Ruckeln, gehören der mobilen Windows-Vergangenheit an.

Trotz aller Bemühungen der Gerätehersteller war Windows Mobile bis zuletzt einfach ein Produkt des letzten Jahrtausends. Auch wenn User-Interfaces wie HTC Sense oder Samsung TouchWIZ die Oberfläche attraktiver gestaltet und Funktionen wie der Multitouch-Zoom und die zugehörige Unterstützung kapazitiver Touchscreens umständlich dazu kreiert wurden, das Innenleben ist nicht auf dem Stand der Technik: Hier und da tauchten Dialoge auf, die so schon bei den PDAs zu finden waren, als Windows Mobile noch Windows CE hieß. Die Oberfläche änderte ihre Optik und ihre Dialoge, mal speicherte man mit einem Druck oben rechts, mal unten links. Zugegeben: Bis zum Schluss hatte Windows Mobile eine Fangemeinde – denn Möglichkeiten, die Handys zu tunen, gibt es reichlich. Trotz allem ist Windows Mobile in den letzten Jahren nicht mehr konkurrenzfähig gewesen. Egal, ob man das iPhone mag oder nicht, es hat den Markt revolutioniert – und alle anderen müssen sich jetzt daran messen.

Trotz wachsendem Smartphone-Markt war Windows Mobile im zweiten Quartal dieses Jahres nicht mal mehr auf zehn Prozent aller Geräte installiert, während Googles Android-Betriebssystem 33 Prozent und Apples iOS 22 Prozent erreichte. Ein halbes Jahr zuvor war die Windows-Company noch auf knapp 20 Prozent aller Smartphones vertreten. Fairerweise muss man dazu sagen, dass das Warten auf Windows Phone 7 daran sicherlich einen Anteil hat und viele Interessenten von Windows-Handys ihren Kauf auf einen Termin nach der Vorstellung verschoben haben – aber unterm Strich bleibt ein herber Verlust im Markt.

Unabhängig von den Zahlen oder Betriebssystem-Vorlieben bleibt aber eine entscheidende Frage zur Zukunft des mobilen Windows: Ruckelt es noch oder ist der Vorsprung von Apple, Google und andere diesbezüglich eingeholt? Die Antwort ist eindeutig: Windows Phone 7 ist schnell, auch wenn das der eine oder andere kaum glauben mag. Zähe Reaktionen, ruckeliger Zoom, lange Wartezeiten, verschluckte Nutzereingaben – all das gehört der Vergangenheit an, zumindest in 99 Prozent aller Fälle. Und damit hat Microsoft wohl die größte Hürde geschafft: Die Nutzung von Windows Phone macht Spaß.

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Neueste Kommentare 

4 Kommentare zu Windows Phone 7: Das leistet das Mobil-OS in der Praxis

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  • Am 23. Oktober 2010 um 9:56 von Chris Schmidlin

    Kann man damit auch telefonieren?
    Viel wichtiger wäre, wie ist die Sprachqualität bei Telefongesprächen, besteht das Problem mit der Antennenplatzierung auch hier? Gibt es eine Sprachwahlfunktion? Kann das Gerät als Modem verwendet werden (USB) oder unterstützt es Tethering… Ist es auch für den Businssbetreib geeignet?
    Leider ein Bericht über wenig Wichtiges…

  • Am 25. Oktober 2010 um 10:48 von Chris M.

    Browsen: auf den zweiten Blick von Gestern
    Man sollte sich vor Augen führen das Microsoft hier die sehr veraltete und für Probleme bekannte IE6-Engine nutzt! Das wurde im Artikel leider nicht erwähnt…

  • Am 25. Oktober 2010 um 11:22 von Stefan

    Kürzere Entwicklungssprints
    Wichtig ist vielmehr, dass Microsoft zukünftig in kürzeren Sprints neue Features zur Verfügung stellt uns dies nicht nur irgendwelchen Major-Releases passiert. Also neue Funktionen enwickeln und dem Kunden so schnell wie möglich zukommen lassen…

  • Am 6. November 2010 um 11:50 von PSMobile

    Outlook-Aufgaben
    Warum fehlen die Outlook-Aufgaben? Warum sind diese nicht mal angekündigt?

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