Tschechien untersagt Google weitere Street-View-Fahrten

Die Datenschutzbehörde lehnt einen Antrag des Suchanbieters ab. Ein Streitpunkt ist die Anonymisierung von Autokennzeichen und Häuserfassaden. In Deutschland erfolgt sie automatisch.

Google darf in Tschechien bis auf Weiteres keine Kamerafahrten mehr für seinen Kartendienst Street View machen. Wie das Wall Street Journal berichtet, wurde dem Suchanbieter eine für die Aufnahmen benötigte Genehmigung verweigert.

Hana Stepankova, Sprecherin der Datenschutzbehörde UOOU (Office for Personal Data Protection), sagte gegenüber dem WSJ, ein Antrag, der Google das Sammeln privater und persönlicher Daten erlaube, sei abgelehnt worden. Details zu der Entscheidung werde die Behörde in der kommenden Woche bekannt geben.

Dem Bericht zufolge muss Google derzeit auf allen in Tschechien für Street View aufgenommenen Bildern die Gesichter von Personen unkenntlich machen. Der Streit zwischen dem Suchanbieter und den Datenschützern drehe sich darum, ob nicht anonymisierte Fotos von KFZ-Kennzeichen und Häuserfassaden veröffentlicht werden dürfen.

Tschechien gehört zu den Staaten, die nach Bekanntwerden der WLAN-Datensammlung bei Street-View-Fahrten ein Verfahren gegen Google eingeleitet hatten. Unklar ist, ob die Ermittlungen des Datenschutzamts in einem Zusammenhang mit der jetzt verweigerten Genehmigung stehen.

Hierzulande hat Google nach heftiger Kritik von Datenschützern und Politik ein Vorab-Löschwerkzeug online gestellt, mit dem Nutzer es beauftragen können, Gebäude und Grundstücke unkenntlich zu machen. Gesichter und Autokennzeichen werden automatisch anonymisiert. In Deutschland soll Street View noch in diesem Jahr für 20 Städte starten.

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1 Kommentar zu Tschechien untersagt Google weitere Street-View-Fahrten

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  • Am 16. September 2010 um 7:37 von Mr.Anderson

    Google
    Das ist auch besser so.Bei dem Straßenzustand in Tschechien wären die Goggle Autos nach einer
    Stunde Schrott.

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