Internet Explorer 9 Beta: Kann Microsoft wieder in der ersten Liga mitspielen?

Um die Geschwindigkeit zu erhöhen, ist es erforderlich, zahlreiche Komponenten des Browser schneller zu machen, etwa das HTML-Rendering und die Javascript-Engine. Ein weiterer Faktor ist das Interfacing mit dem Betriebssystem. Der IE9 nutzt jetzt die Direct-2D-Schnittstelle. Sie bringt Inhalte mittels GPU-Unterstützung hardwarebeschleunigt auf den Bildschirm.

Microsoft hat seine erste konsequente 2D-Hardwarebeschleunigung mit Windows 7 eingeführt und zu Vista rückportiert. Für Windows XP wird es kein Direct2D geben. Der IE9 läuft daher nicht unter Windows XP.


Bei der 2D-Beschleunigung mit Direct2D geht der IE9 in drei Stufen vor (Grafik: Microsoft):

Die Hardwarebeschleunigung erfolgt in drei Stufen. Beim Content Rendering werden alle Elemente komplett gerendert. Rechenintensive Schritte, etwa Font-Smoothing mit Clear-Type, finden dabei auf der Grafikkarte statt.

Bei der Page Composition werden die Elemente auf der Webseite platziert. Dabei wird unter anderem die Z-Order von sich gegenseitig überlappenden Elementen berücksichtigt. Dadurch dass alle Elemente, auch versteckte, komplett gerendert sind, können sie per Javascript verschoben und dadurch sichtbar werden. So laufen animierte Webseiten sehr schnell.

Bei der Page Composition wird immer die komplette Seite aufgebaut, auch wenn in einem Browserfenster nur ein Teil sichtbar ist. Welcher Teil dargestellt wird, wird erst im letzten Schritt, der Desktop Composition, entschieden. Wenn ein Anwender die Scrollbars benutzt, ändert die GPU den Seitenausschnitt. Dabei ist nahezu keine CPU-Last erforderlich.

Hardwarebeschleunigung ist allerdings kein Alleinstellungsmerkmal von IE9. Auch Firefox 4 und Chrome 7 werden Webseiten mittels Direct2D-Interface darstellen.

Das Direct2D-Interface kann von jeder Software unter Vista und Windows 7 genutzt werden. Eine Hardwarebeschleunigung erfolgt allerdings nur, wenn mindestens ein WDDM-1.1-Treiber installiert ist. Bei WDDM 1.0 wird eine Softwareemulation genutzt. Unter Windows 7 lässt sich mit dem Tool dxdiag feststellen, ob der Treiber WDDM 1.1 unterstützt. dxdiag kann von der Kommandozeile aufgerufen werden.

Page: 1 2 3 4

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Cisco warnt vor massenhaften Brute-Force-Angriffen auf VPNs

Betroffen sind Lösungen von Cisco, Fortinet, SonicWall und anderen Anbietern. Die Hacker nehmen Konten mit…

6 Tagen ago

Cybersicherheit in KMUs: Es herrscht oft Aufholbedarf

Immer häufiger müssen sich Betriebe gegen Online-Gefahren wehren. Vor allem in KMUs werden oft noch…

6 Tagen ago

Chrome 124 schließt 23 Sicherheitslücken

Darunter ist ein weiterer Sandbox-Escape. Angreifer können unter Umständen aus der Ferne Schadcode einschleusen und…

6 Tagen ago

Plus 8 Prozent: Gartner hebt Prognose für IT-Ausgaben an

Sie steigt auf 8 Prozent Wachstum in diesem Jahr. Der Bereich IT-Services wächst in diesem…

7 Tagen ago

Hacker verbreiten neue Windows-Backdoor per Word-Add-in

Die Hintermänner stammen mutmaßlich aus Russland und haben staatliche Unterstützung. Die Backdoor Kapeka wird seit…

7 Tagen ago

Brand-Phishing: Microsoft und Google im ersten Quartal weiter führend

Cyberkriminelle haben auf Zahlungs- und Zugangsdaten abgesehen. LinkedIn landet auf dem ersten Platz. Zudem verhelfen…

1 Woche ago