Der digital lesbare Personalausweis, der am 1. November eingeführt wird, ist nicht sicher. Zu diesem Ergebnis kommen der Chaos Computer Club (CCC) und das ARD-Magazin Plusminus.

Die Plusminus-Redaktion habe zusammen mit dem CCC Testversionen der für den Ausweis eingesetzten Chipkarten-Lesegeräte geprüft, heißt es in einer Vorabmeldung des ARD-Magazins. Demnach sei es für Betrüger problemlos möglich, die sensiblen Daten auszulesen – inklusive PIN.

Auf dem im Ausweis enthaltenen RFID-Chip sind alle Daten gespeichert, die heute gedruckt auf der Oberfläche stehen. Sowohl auf der Karte als auch bei der Übertragung werden die Daten verschlüsselt – anscheinend aber nicht gut genug.

Der neue Personalausweis ist auch dazu gedacht, dass Nutzer mittels ihrer e-Identität (eID) vom heimischen Computer aus Kontakt mit Behörden oder Dienstleistern aufnehmen können. Dazu sind Chipkartenlesegeräte notwendig. Geräte der niedrigsten Sicherheitsstufe – ohne eigene Tastatur und Display – haben sich laut Plusminus und CCC einmal mehr als Schwachstelle erwiesen. Tastatureingaben, die über den Rechner erfolgen, können durch Schadsoftware abgefangen und an Angreifer übermittelt werden.

Laut Plusminus sieht Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) keinen unmittelbaren Handlungsbedarf. Auch die Lesegeräte der niedrigsten Sicherheitsstufe reichen ihm zufolge aus.

ZDNet.de Redaktion

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