Studie: Deutsche Fachkräfte zieht es ins Ausland

79 Prozent würden gern zumindest vorübergehend in einem anderen Land arbeiten. International sind es nur 64 Prozent. Der Jobbörse Stepstone zufolge wäre die Quote ohne Wirtschaftskrise noch höher.

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Fast zwei Drittel der Fach- und Führungskräfte weltweit können sich vorstellen, im Ausland zu arbeiten – in Deutschland aber sind es mehr als drei Viertel. Das geht aus einer Studie der Online-Jobbörse Stepstone sowie der Intelligence Group hervor, für die 66.000 Fach- und Führungskräfte aus 40 Ländern befragt wurden.

Demnach sind 64 Prozent für eine berufliche Herausforderung im Ausland offen. Die beliebtesten Metropolen für einen Jobwechsel sind London, New York, Sydney, Paris und Dubai. 2007 hatten noch 61 Prozent der Befragten Interesse daran geäußert, im Ausland zu arbeiten.

Unter deutschen Fachkräften würden derzeit 79 Prozent ins Ausland gehen – 8 Prozent mehr als vor drei Jahren und 15 Prozent mehr als im internationalen Durchschnitt. 58 Prozent der deutschen Fachkräfte können sich einen Auslandsaufenthalt vorstellen, der länger als fünf Jahre dauert.

Die globale Wirtschaftskrise habe auf diese Entwicklung einen unerwarteten Einfluss, teilt Stepstone mit. „Schaut man sich den Trend an, muss man feststellen, dass die Mobilität vor allem dort stark ausgeprägt ist, wo das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes stabil scheint“, sagt Wolfgang Bruhn, Vorstand von Stepstone Deutschland. Interessanterweise blieben die Arbeitskräfte in wirtschaftlich angeschlagenen Ländern eher zu Hause. „Das heißt: Ohne Weltwirtschaftskrise wäre die Bereitschaft, international zu arbeiten, insgesamt wohl noch ausgeprägter.“

Zwei Beispiele: Die Ukraine verzeichnete 2009 einen Rückgang des BIP von etwa 14 Prozent. Gleichzeitig liegt die Quote der Fachkräfte, die gerne im Ausland arbeiten würden, mit 53 Prozent weit unter dem Durchschnitt. Die Kanadier waren dagegen vergleichsweise moderat von der Krise betroffen, stehen einem Job im Ausland trotzdem sehr offen gegenüber – acht von zehn Kanadiern sind daran interessiert.

Besonders aufgeschlossen gegenüber einer beruflichen Auslandserfahrung sind junge Absolventen zwischen 20 und 30 Jahren – die sogenannte „Generation Y“ (Jahrgänge 1980 bis 1990). Diese Generation durchlebte die eigene persönliche Entwicklung parallel zu der des Internets – internationale Kontakte über Soziale Netzwerke und der souveräne Umgang mit Internet-Suchmaschinen bieten gute Voraussetzungen für eine ausgeprägte Mobilität.

„Hinzu kommt, dass junge Absolventen im globalen ‚War for Talents‘ – dem Wettbewerb um Fachkräfte – mittlerweile nicht mehr nur von nationalen Unternehmen, sondern eben auch von internationalen Arbeitgebern angesprochen und rekrutiert werden“, sagt Bruhn.

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