Das Galaxy S ist mit seiner 1-GHz-CPU recht schnell, die Menüs öffnen sich zügig und das Browsen sowie der Zwei-Finger-Zoom funktionieren flüssig. Apples iPhone 4 überzeugt hier vielleicht minimal mehr, ein gravierender Unterschied ist aber kaum festzustellen.

Im Benchmark ist das Galaxy S um fast 50 Prozent schneller als das Nexus mit Android 2.1, erreicht aber nur die Hälfte der Leistung des Nexus mit Android 2.2. Diese Werte sind allerdings theoretisch – in der Praxis bemerkt man keinen Untschied in dieser Größenordnung.

Was für die Qualität des Gehäuses gilt, trifft leider auch auf die Kamera zu: sie kann nicht überzeugen. Im direkten Vergleich mit HTC Desire oder Nexus One fallen die Ergebnisse der Fotofunktion schlecht aus. Dass Bilder in dunklen Umgebungen mangels Foto-LED und Blitz kaum gelingen, ist bekannt. Aber auch tagsüber in Räumen aufgenommene Bilder sind nicht von bester Qualität. Man entdeckt Farbflecken in grauen Bildbereichen und starkes Farbrauschen. Auch bei höchster Qualitätsstufe gibt es Kompressionsartefakte, die Gesichtern und Objekten auf dem Bild jegliche Details nehmen. Dazu kommen Halo-Effekte, also ein Ring um hellere Objekte im Bild wie Fenster, Lampen oder Kerzen. Außerdem sollte man das Handy beim Drücken auf den virtuellen Auslöser möglichst ruhig halten, um nicht zu verwackeln. Aber das Galaxy S ist schließlich ein Smartphone und kein Fotoapparat – für Schnappschüsse reicht es. Immerhin: Der Autofokus ist vergleichsweise flott. Videos lassen sich sogar in HD-Auflösung mit 1280 mal 720 Pixeln aufnehmen. Sie wirken ganz ordentlich.

Der Akku speichert 1500 mAh. Damit läuft das Galaxy S bei intensiver Nutzung nur einen Tag – denn die vielen Features benötigen Energie. Auch wenn die OLED-Technik weniger Strom verbraucht als ein vergleichbares LC-Display ist es eben eine 4 Zoll große Anzeige, die per se mehr Energie konsumiert als ein kleiner Handy-Screen. Wer seltener zu seinem Galaxy S greift, schafft auch zwei Tage mit einer Ladung. Länger schafft man es aber wohl nur ohne Nutzung von Internet, GPS, WLAN, Push-Mail und so weiter.

Fazit

Das Galaxy S fasziniert: Sein Display bietet eine hervorragende Darstellungsqualität, das Android-Betriebssystem samt TouchWIZ bedient sich flüssig, die Bedienung ist einfach. Der Zugang zum Android Market mit seinen Apps und Spielen sollte sämtliche Bedürfnisse befriedigen.

Leider bekommt das tolle Smartphone durch sein billig wirkendes Gehäuse und die Kamera einen faden Beigeschmack. Wer sich von diesen beiden Punkten nicht abschrecken lässt, kann bedenkenlos zugreifen. Für 649 Euro gibt es eines der besten Smartphones am Markt – und ein Display, das sich auch vor der höher auflösenden Anzeige des iPhone 4 nicht zu verstecken braucht.

HIGHLIGHT

Themenschwerpunkt: Android

Dieses ZDNet-Special bietet alle wichtigen Informationen rund um das Google-Betriebssystem für mobile Geräte. Neben Nachrichten, Blogs und Praxistipps finden sich dort auch aktuelle Tests von Android-Smartphones.

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13 Kommentare zu Samsung Galaxy S: iPhone-Konkurrent mit Riesen-Display

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  • Am 1. Juli 2010 um 23:28 von Thomas

    Falsche Preisangabe
    Das Smartphone ist über Geizhals bereits für 435 Euro zu haben.

    Anmerkung der Redakion: Der Preis ist nicht falsch. ZDNet gibt immer die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers an.

  • Am 2. Juli 2010 um 15:48 von Apollo

    Billige Anmutung….
    Lieber Verfasser des eigentlich tollen Testberichtes. Die von ihnen angesprochene "billige Anmutung" des Rückens hat einen triftigen Grund: Das Senden sowie der Empfang von Telefonsignal, Bluetooth, Wlan, GPS funktionieren damit störungsfrei. Im Gegensatz zu dem ach-so-tollen-und-schicken iPhone 4 mit Aluring und Glasrücken. Was nutzt mir so ein superschicker Schrott, wenn ich damit nur telefonieren kann, wenn ich es wie eine vollgekackte Windel anfasse.

    • Am 2. Juli 2010 um 16:01 von Daniel Schraeder

      AW: Billige Anmutung….
      Hallo Apollo,

      danke für den Kommentar. Sicher – es gibt immer zwei Extreme. Zwischen dem "billigen Plastik" des Galaxy S und dem "edlen Glas-und-Stahl-Aufbau" des iPhone 4 liegen beispielsweise HTC Desire, HTC Legend oder Google Nexus One. Gummierte Kunststoffteile, Soft-Finish und Metall beziehungsweise Alublock mit Kunststoffflächen scheinen Strahlung ebenfalls durchzulassen – fühlen sich aber besser an ;-)

      Beste Grüße
      Daniel Schraeder

      • Am 2. Juli 2010 um 21:42 von Apollo

        AW: AW: Billige Anmutung….
        Hallo Herr Schraeder,

        da kann ich ihnen nur zustimmen. Mir hatte es nur aufgestoßen, da sie diesen „Makel“ in ihrem Bericht direkt mit dem iPhone verglichen haben und nicht mit besagten Modellen die es ganz offensichtlich besser hinbekommen haben. Zudem bekommt man dadurch, ob gewollt oder nicht, den Eindruck vermittelt das wäre ein so großes Manko, dass es die technische Überlegenheit zu nichten machen würde. Dies sollte durch die freundliche Ergänzung ihrerseits ja damit hoffentlich erledigt sein. Kleine Anmerkung noch dazu: Meist werden diese Geräte in Schutzhüllen (welcher Art auch immer) genutzt. Daher wird man in der Regel eh kaum Kontakt mit dem Gehäuse haben. Wobei dies keine Entschuldigung dafür sein sollte.

        MfG
        Apollo

    • Am 17. Juli 2010 um 14:27 von kameiro

      AW: Billige Anmutung….
      Man merkt, dass Sie noch nicht mit dem iPhone telefoniert haben und das nachbeten, was eine Verbraucherorganisation in den USA herausgefunden haben will. Haben Sie schon mal gesehen, wie man das iPhone halten muss, dass die besagte Stelle links unten vollständig bedeckt ist und die Haut sozusagen einen „Kurzschluss“ auslöst? Das geht nur mit höchster Anstrengung und verkrampfter Hand. Deshalb haben weder ich noch 2 Bekannte, die das neue iPhone haben, irgendwelche Probleme, so wie wohl 99,99% aller Besitzer. Und wenn, wie Sie schreiben, das Handy sowieso in einer Hülle verschwindet, dann können Sie auch beim iPhone mit jedem noch so seltsamen Klammergriff zupacken.

      • Am 14. August 2010 um 13:37 von Apollo

        AW: AW: Billige Anmutung….
        Ja ja, schon klar. Lemming.

        Dann fragen sie mal einen "LINKSHÄNDER" denn um die geht es dabei. Und ein Linkshänder erzeugt den "Kurzschluss" bei völlig normaler Handhaltung.

        Boah, das sich diese Ich-hab-ein-iPhone-und-dann-muss-es-gut-sein mit dem Stockholmsyndrom behafteten Mainstreamlemminge immer und überall zu verteidigen versuchen um diesen Kauf (oder wie die meisten, die es sich eigentlich gar nicht leisten könnten und per Wuchervertrag haben) zu rechtfertigen. Oh jemineh, trefft euch in einem Park, stellt eine iPhone-Götzenfigur auf und betet euren Führer an, der euch den Sonnenaufgang als seine neueste revulutionäre Entwicklung verkauf.

        • Am 16. August 2010 um 10:15 von Turbodog

          AW: AW: AW: Billige Anmutung….
          Endlich jemand der es auf den Punkt bringt….danke

    • Am 7. November 2010 um 10:42 von bovl

      AW: Billige Anmutung….
      und außerdem ist es wirklich angenehm leicht, was was auch das tragen in der Hemdtasche nicht unangenehm macht. Leider ist Samsung nicht gerade besnders schnell bei der veröffenltichung von Updates. Allerdings hat dafür das update auf froyo problemlos funktioniert (ohne Bugs bisher).

  • Am 10. Juli 2010 um 18:01 von Jonathan Ahrens

    Guter bericht, aber reitet etwas viel auf dem Gehäuse rum
    hallo,

    alles in allem ein gelungener Bericht, allerdings wird dann mit gefühlten 50% des textes nur auf dem Plastikgehäuse rumgeritten. Ich hatte es in der Hand und es ist mir nur minimal störend aufgefallen. Auf die extreme Leistungsfähigkeit wird kaum eingegangen. Grafikleistung ist wesentlich höher als bei Desire und co. Außerdem habe ich das Gefühl das die Akkulaufzeit nicht ganz stimmen kann, unter meinem Nutzungsprofil hielt das gerät 3 Tage durch und auch andere Test zeigen ein besseres Ergebniss. Auch was die Bepunktung im Vergleich zum Desire angeht, kommen bei mir Zweifel auf. Ich habe beide Geräte getestet und kam zum Schluss das beide etwa gleichgut sind. Die Nase auf der Rückseite erhöt den Haltekomfort und schützt die Rückseite wenn das Gerät auf dem Tisch liegt. Hier wird sie als Negativpunkt genannt

  • Am 11. Juli 2010 um 17:37 von Michael Petermann

    Bepunktung
    Die Teilbepunktung Leistung ist zu niedrig im vergleich zum HTC desire welches 10 erhielt, in den verschiedenen Benchmarks wurde nachgewiesen das das Galaxy mehr als doppelt so schnell bei spielen und apps ist. Und auch die Akkulaufzeit ist mit einem Tag und entsprechend 7 Punkten relativ gering bepunktet wenn das Galaxy was kürzer durchält 8 Punkte bekommt. Die vergleichbarkein der Tests sollte gegeben sein

    mfg

    Michael

  • Am 14. Juli 2010 um 9:49 von Typo-Finder

    Swype-Tastatur?
    Ist bei den Pro- und Kontrapunkte nicht viel eher eine Swipe-Tastatur als eine Swype-Tastatur gemeint?

  • Am 23. Juli 2010 um 15:54 von Bulletdemon

    Navigationstasten für die Texteingabe
    Hi,
    also das Samsung Galaxy S I9000 besitzt Tasten um im Text bei der Eingabe oder der Korrektur zu navigieren. Man muß einfach länger auf die „?123“ Taste drücken dann wechselt er auf eine Bildschirmtastatur mit Cursortasten, einer Taste zum Auswählen von Text, Möglichkeiten zum Kopieren und Ausschneiden von Text und noch zum Löschen von Text. Alles kein Problem, nur ein bisschen versteckt. Ich versteh einfach nicht warum das immer bemängelt wird daß das fehlt, obwohl es auf dem Telefon vorhanden ist.
    Gruß Bullet

  • Am 11. August 2010 um 17:09 von Milestone

    SAR Wert
    Leider findet in solchen Tests der SAR Wert selten Beachtung. Dabei geht es doch um unsere Gesundheit!
    Für mich dann auch folgerichtig ein schwergewichtiges Kaufargument.
    Iphone4 = 1,1
    SamsungSI9000 = 0,24
    Dabei sollte man wissen das es eine Empfehlung für einen Wert

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