Was man über Notebook-Displays wissen sollte

Die in Millisekunden (ms) angegebene Reaktionszeit eines Displays gibt an, wie schnell jeder einzelne Bildpunkt seinen Zustand ändern kann. Je kleiner die Reaktionszeit ist, desto schneller wechselt das auf dem Display dargestellte Bild. Eine langsame Reaktionszeit zeigt sich für das Auge des Nutzers in Schliereneffekten (Objekte ziehen bei Bewegungen Schweife hinter sich her) oder Bewegungsunschärfen (Bild wird unscharf) bei schnellen Drehungen oder Bewegungen in Spielen oder rasanten Kameraschwenks in Action-Szenen.

Es existieren zwei Messmethoden: BWT (Black-White-Time) und GTG (Grey to Grey). BWT gibt die Zeit an, die ein Display braucht, um von Schwarz nach Weiß und wieder zurück zu wechseln. BWT ist die eher theoretische Reaktionszeit nach ISO-Norm 13406-2. Sie beschreibt eine Situation, die in der Praxis äußerst selten vorkommt. Die relevantere und von der überwiegenden Zahl der Hersteller angegebene GTG-Reaktionszeit stellt dagegen den Durchschnittswert mehrerer Messungen von Wechseln zwischen unterschiedlichen Graustufen dar. Allerdings ist auch sie nur ein theoretischer Wert: Die besten 2-Millisekunden-Displays erreichen trotz Overdrive-Technologie nur ein tatsächliches Reaktionsverhalten von etwa 20 Millisekunden. Das Problem: Ohne normierte Messmethode kann jeder Hersteller angeben, wie er will, so dass die Informationen letztlich nur bedingt vergleichbar sind.

Manche Hersteller versuchen die subjektive Reaktionsgeschwindigkeit ihrer Panels mit Techniken wie Overdrive oder einer Frequenzerhöhung positiv zu beeinflussen. Bei Overdrive-Ansteuerungen werden höhere Spannungen an die Flüssigkristalle angelegt, als eigentlich nötig wäre. Dadurch richten sie sich schneller aus. Bei der Frequenzerhöhung (100-/120-Hz- oder 200-/240-Hz-Technik) errechnet dagegen eine leistungsstarke Elektronik aus dem ihr zugespielten Material Zwischenbilder, die einfach zwischen zwei echte Bilder geschoben werden. Ist das gut gemacht, lässt sich das menschliche Auge gern täuschen und sieht flüssige Bildabläufe. Aber auch diese Methoden haben ihre Schwächen: Sie bringen nur bei perfekter Ansteuerung und Ausführung einen Vorteil, andernfalls kann sie die Reaktionszeit sogar nachteilig beeinflussen.

Tipp

Vor allem Spieler und Film-Fans sollten auf möglichst niedrige Reaktionszeiten achten. Steht eine Entscheidung zwischen einem Notebook mit 2- und einem mit einem 5-Millisekunden-Display an, sollte das 2-Millisekunden-Modell gewählt werden. Typische Reaktionszeiten moderner Notebook-Anzeigen übrigens bei 2 bis 8 Millisekunden (GTG).

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1 Kommentar zu Was man über Notebook-Displays wissen sollte

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  • Am 16. Februar 2015 um 18:37 von Gramfeld

    Danke für den Beitrag, gut zusammengefasst die ganzen Punkte.
    Dann weiß ich wo ich beim nächsten Monitorkauf bei http://www.noteboox.de wieder vorbeischaue. Schade nur das bei vielen Notebooks die man überall sieht nichtmal dabei steht was die denn für einen Bildschirm einsetzen.

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