Nokia bringt Handy-Ladegerät für Fahrräder

Im angesetzten Preis von zirka 18 Dollar sind eine Lenkerhalterung fürs Handy und ein Seitenläuferdynamo fürs Vorderrad enthalten. Es eignet sich für alle Modelle mit 2-Millimeter-Anschluss. Die meisten unabhängigen Ladegeräte für Räder laden über USB.

Handy-Ladegerät von Nokia
Handy-Ladegerät von Nokia

Nokia hat ein Handyladegerät für die Fahrradmontage vorgestellt. Neben einer Lenkerhalterung für das Telefon und einem Kabel enthält der Montagesatz zum Preis von vermutlich rund 18 Dollar einen Seitenläuferdynamo für die Anbringung am Vorderrad.

Das Gerät hat der Hersteller zusammen mit einem neuen Handymodell Nokia C2 mit zwei SIM-Kartenslots präsentiert. Es eignet sich aber für alle Nokiahandys mit 2-Millimeter-Ladeanschluss.

In einer Pressemitteilung heißt es, der Ladevorgang beginne bei 6 km/h. Wer zehn Minuten lang mit 10 km/h fahre, verschaffe sich rund 28 Minuten Sprechzeit oder 37 Minuten Standbyzeit – abhängig vom Handymodell. „Je schneller Sie fahren, desto mehr Ladung generieren Sie“, so Nokia.

Mit dem Seitenläuferdynamo setzt Nokia allerdings auf eine längst überholte Technik. Die meisten Fahrräder kommen heute mit einem Nabendynamo, der in der Vorderradnabe mit großer Effizienz Strom erzeugt, der gewöhnlich für die Beleuchtung verwendet wird. Technologieführer ist Schmidt Maschinenbau aus Tübingen, aber etwa auch der Marktführer für Fahrradkomponenten, Shimano aus Japan, hat zahlreiche und teils erheblich billigere Nabendynamos im Sortiment. Ob das neue Ladegerät auch an Nabendynamos betrieben werden kann, ist noch nicht klar.

Die Nachteile von Seitenläuferdynamos liegen in geringer Effizienz, lautem Betriebsgeräusch und Langzeit-Beschädigung der Reifen. Außerdem sind heute immer weniger Fahrradreifen für Seitenläufer geeignet – sie müssen eine Riffelung an der Seite aufweisen, an der der Dynamo ansetzen kann.

Auch Ladegeräte für elektronisches Zubehör sind in der Fahrradbranche nicht unbekannt. Sie ermöglichen in den meisten Fällen das Aufladen per USB oder von herkömmlichen Akkutypen (vor allem AA und AAA). Da Nokia-Handys aber nicht über USB geladen werden können und auch keine Standardakkus verwenden, haben sie unter Fahrradenthusiasten einen eher schlechten Ruf.

Ein Problem mit Dynamo-Ladegeräten ist derzeit vor allem die Versorgung von Licht und Elektronik gleichzeitig. Technisch ist das Problem zwar lösbar, aber nicht leicht mit den Vorschriften der Straßenverkehrszulassungsordnung (StvZO) zur Beleuchtung vereinbar.

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Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu Nokia bringt Handy-Ladegerät für Fahrräder

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  • Am 5. Juni 2010 um 10:04 von Thyef

    Neu? Nee!
    Sowas hat die Fahrradbranche schon lange selbst entwickelt.
    Schade das alle Nokias Pressemeldung abtippen ohne dem Leser auch Alternativen aufzuzeigen wie Busch und Müllers E-Werk zum Beispiel.

    • Am 7. Juni 2010 um 8:30 von Florian Kalenda, ZDNet

      AW: Neu? Nee!
      Danke für die Meinungsäußerung. Ich bin über Ihren Kommentar etwas verwundert, habe ich doch einen Vergleichstest der Online-Zeitschrift Fahrradzukunft sowie eine Auflistung verfügbarer Ladegeräte des Reiseradforums verlinkt und auch im Fließtext deutlich auf die Existenz solcher Alternativen hingewiesen, ohne sie allerdings (wie von Ihnen gefordert) umständlich selbst aufzuzählen. Vielleicht kommen Sie bei einer Zweitlektüre meines Textes doch zu dem Schluss, das Ihr Urteil etwas übereilt war?

      Viele Grüße,
      Florian Kalenda, ZDNet

  • Am 6. Juni 2010 um 6:04 von Northwind

    Fahrradladegeraet
    Da hat sich Nokia ja was feines ausgedacht und ist dabei an den Kundeninterssen vorbeigegangen! Dabei gibt es genuegend Beispiele fuer bessere Loesungsansaetze! z.B. Solarladegeraete und die kann man auch an einem Fahrrad befestigen!

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