Steve Jobs: Das Ende des PC-Zeitalters ist nah

Der Apple-CEO sieht in Tablet-Computern wie dem iPad die Zukunft. Durch Fortschritte bei Hard- und Software sollen sie bald auch Videoschnitt und 3D-Grafik beherrschen. PCs werden seiner Ansicht nach nur noch für Spezialanwendungen gebraucht.

Auf der achten All-Things-Digital-Konferenz (D8) hat Apple-CEO Steve Jobs in einem Interview den Niedergang des PCs vorhergesagt. Der Tag komme, an dem nur noch sehr wenige Menschen einen herkömmlichen Computer benötigen werden.

Jobs: „Als wir noch eine Agrargesellschaft waren, waren fast alle Fahrzeuge Lastwagen – ganz einfach, weil man die am nötigsten brauchte.“ PKW hätten sich erst durchgesetzt, als die Städte wuchsen. Dadurch wären auch technische Errungenschaften wie die Servolenkung und die Schaltautomatik immer beliebter geworden.

„PCs werden zu einer Art Lastwagen werden“, meinte Jobs. „Es wird sie weiterhin geben“, aber nur „einer von x Menschen wird sie brauchen“. Dank der Fortschritte bei Hard- und Software werden nach Jobs Meinung Tablet-Geräte wie das von Apple angebotene iPad künftig Aufgaben erledigen, für die man heute noch herkömmliche Computer benötigt, beispielsweise Videoschnitt oder aufwendige 3D-Grafik.

Diese Entwicklung werde vielen PC-Veteranen unheimlich sein, „weil der PC uns weit gebracht hat“. „Wir sprechen gerne über die Zeit nach den PCs, doch wenn diese Zeit wirklich kommt, wird es unheimlich.“

Jobs merkte an, dass er immer noch ausgelacht werde, wenn er das iPad „magisch“ nenne. Er versuchte dieses Gefühl konkreter zu beschreiben: „Man bekommt ein viel direkteres und intimeres Verhältnis zum Internet, Medien wie Bildern und Videos, Applikationen und den selbst produzierten Inhalten“, sagte Jobs. „Es ist, als ob irgendetwas zwischen Anwender und Web entfernt oder abgestreift wurde.“

Laut Jobs habe Apple schon vor dem iPhone an einem Tablet-Computer wie dem iPad gearbeitet. Man habe das Projekt aber zurückgestellt, als man eine Gelegenheit sah, in den Telefonmarkt einzudringen. Dieser Markt sei sogar größer als das Geschäft mit PCs, wenn man die Zahl der verkauften Geräte betrachte.

Über das abgekühlte Verhältnis zu Google sagte der Apple-CEO: „Sie haben sich entschieden, mit uns zu konkurrieren und tun das auch.“ Das gelte in erster Linie für das Telefongeschäft. Chrome OS sei „noch nicht ganz ausgegoren.“

Auf die Frage, ob er sich in einem „Krieg der Plattformen“ mit Google sehe, antwortete Jobs, dass er nicht in diesen Kategorien denke. „Wir haben uns auch nie in einem Plattform-Krieg mit Microsoft gesehen. Vielleicht haben wir deshalb verloren.“ Apple konzentriere sich darauf, das beste Produkt zu haben. Zu Google sagte er: „Sie haben mit dem Konkurrenzkampf angefangen, und er wird immer ernster.“

Auch zum Thema Adobe Flash machte der Apple-CEO ein paar Anmerkungen. Apple sei ein Unternehmen mit beschränkten Ressourcen. Man müsse deshalb seine Energie bündeln, indem man die Technik auswähle, die gerade in Blüte stehe, und nicht Techniken im Niedergang. „Das Geheimnis unseres Erfolges ist, dass wir sehr sorgfältig auswählen, auf welches Pferd wir setzen wollen“, erklärte Jobs. Dann verwies er auf die Firmengeschichte und die Entscheidung, iMacs ohne Floppy-Laufwerk anzubieten. „Wenn man klug auswählt, kann man sich unglaublich viel Arbeit sparen.“

Apple-CEO Steve Jobs im Interview mit Walt Mossberg und Kara Swisher von All Things Digital (Bild: Ina Fried/CNET)
Apple-CEO Steve Jobs (rechts) im Interview mit Walt Mossberg und Kara Swisher von All Things Digital (Bild: Ina Fried/CNET)

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