EuroDocsis 3.0 im Praxistest: 100 MBit/s aus dem Münchner Kabelnetz

Der 100-MBit/s-Internetanschluss von Kabel Deutschland hält im ZDNet-Test zu allen Tageszeiten, was die Werbung verspricht. Sowohl der Download- als auch der Uploaddurchsatz von 6 MBit/s werden dauerhaft und ohne Probleme erreicht. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass derzeit noch nicht viele Nutzer mit der höheren Geschwindigkeit unterwegs sind.

Erst im Laufe der nächsten Monate wird sich zeigen, welche Geschwindigkeit man zu Spitzenzeiten erreicht. Es ist die Aufgabe von Kabel Deutschland, das Netz auch in Zukunft kontinuierlich auszubauen, damit die Performance nicht abfällt.

Verglichen mit der Downloadgeschwindigkeit von 100 MBit/s ist der Durchsatz im Upstream mit 6 MBit/s relativ gering. Das liegt vor allem an dem schmalen Frequenzband, das für den Rückkanal in Kabelnetzen zur Verfügung steht. Der EuroDocsis-3.0-Standard kann grundsätzlich bei Bündelung von vier Kanälen bis zu 128 MBit/s auch im Rückkanal transportieren. Um praktisch Geschwindigkeiten deutlich oberhalb von 6 MBit/s anzubieten, muss KDG jedoch Investitionen in sein Netz tätigen. Dazu muss die Clustergröße durch weitere Glasfaserstrecken und mehr CMTS verkleinert werden.

Viele NAT-Router können allein von der Routingleistung her keine 100 MBit/s umsetzen. Dies ist auch darin begründet, dass die Hersteller auf günstige Preise und geringen Stromverbrauch achten. Modelle, die bereits seit einigen Jahren auf dem Markt sind, wurden nicht für diese Geschwindigkeiten entwickelt.

Betreiber eines Heimnetzes werden daher in neue Komponenten investieren müssen, wenn sie Geschwindigkeiten von 100 MBit/s und mehr ohne Verluste weitertransportieren möchten. Pflicht sind Gigabit-Netzwerkports bei Routern, Switches und Endgeräten.

Wer sein Heimnetz drahtlos betreibt, sollte 802.11n einsetzen. Je nach Empfangsbedingungen können 100 MBit/s erreicht werden. Wer 802.11 a oder g nutzt, kommt in der Regel nur auf etwa 25 MBit/s Nettodurchsatz, was für einen 100-MBit/s-Anschluss unzureichend ist.

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2 Kommentare zu EuroDocsis 3.0 im Praxistest: 100 MBit/s aus dem Münchner Kabelnetz

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  • Am 7. Juni 2010 um 8:50 von fred0815

    upload
    6 Mbit/s ist nicht nur recht gering, sondern eher armseelig.
    Technisch ist sehr wohl mehr möglich. Internetprovider sollten in Zukunft verpflichtet werden auch den Upload und nicht nur den Download mit anzugeben, dadurch würden die Marktingstrukuren durchschaubarer. Denn wer braucht schon 100 MBit/s download bei 6 MBit/s upload ?

    • Am 15. Juni 2010 um 11:49 von mxcruiz

      AW: upload
      Klar ist technisch mehr Bandbreite drin, aber wozu? 6 MBit/s haben die meisten nicht einmal im Download. Aber war eigentlich klar das hier sofort ein 0815-Meckeruser seinen Senf abladen muss, letztendlich aber keine 20,-? für den Anschluss ausgeben möchte. Der Upload ist nun mal das teuerste an der Geschichte und wenn den Standard-Kabel-Internet-Anschluß mit 32Mbit/s im Download und 2 MBit/s im Upload betrachtet ist das ein gutes Verhältnis. Wer mehr benötigt nutzt es wahrscheinlich gewerblich und da gibt es ganz andere Möglichkeiten.

      Gruß

      PS: Habe DSL-Light mit 384 KBit/s und bezahle für 2 MBit/s (inkl. 5,-? Regioaufschlag), da muss was gemacht werden!

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