Kriminalbeamte fordern Notruf fürs Internet

Per virtuellem Notrufknopf sollen Nutzer verdächtige Inhalte melden können. Dazu zählen Kinderpornografie oder Amokaufrufe. Außerdem fordert der BDK mehr ausgebildete Fachkräfte. Das Bundesinnenministerium diskutiert die Vorschläge.

BDK-Chef Klaus Jansen (Bild: BDK)
BDK-Chef Klaus Jansen (Bild: BDK)

Als Reaktion auf den Anstieg der Online-Kriminalität hat der Bundesverband Deutscher Kriminalbeamter (BDK) die Einrichtung eines Notrufsystem für das Internet gefordert. „Um die Internetkriminalität in den Griff zu bekommen und die Sicherheit für die Nutzer zu erhöhen schlagen wir eine 110 im Netz vor“, sagte BDK-Vorsitzender Klaus Jansen der Rheinischen Post.

Gemeinsam mit dem Deutschen Forum für Kriminalprävention (DFK) habe man das Projekt „Webpatrol“ ins Leben gerufen, bei dem Nutzer Webangebote mit suspektem Inhalt durch Anklicken eines virtuellen Notrufknopfs im Browser eine automatisch generierte Meldung mit Screenshot an eine Clearing-Stelle versenden können. „So könnten beispielsweise Amokaufrufe oder kinderpornographische Inhalte frühzeitig gemeldet werden“, erklärt Jansen.

Darüber hinaus fordert der BDK speziell ausgebildete „Cyber-Cops“ für jede kriminalpolizeiliche Ermittlungsdienststelle. „Die technischen Voraussetzungen dafür und die Qualifizierung des zusätzlichen Personals sollte in den kommenden Jahren Priorität für die Politik haben“, so der oberste Vertreter der deutschen Kriminalbeamten.

Im Bundesinnenministerium werden die Vorschläge der Ermittler diskutiert, eine abschließende Bewertung gibt es aber noch nicht. Zuvor seien noch eine Reihe von Praxisfragen zu klären, etwa wo der „Notruf“ konkret anlaufen solle und wer die gemeldeten Seiten überprüfe, so der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag, Wolfgang Bosbach (CDU). „Wir müssen die Polizei technisch und personell so ausstatten, dass sie ihrem Ermittlungsauftrag auch im Netz nachkommen kann.“

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