Android gegen WM 6.5: Welches OS wird gewinnen?

Im Alltag sind Windows-Mobile-Smartphones in den Unternehmen weit verbreitet. Ihr großer Vorteil: Sie bringen viele, bereits vorinstallierte Programme mit. Die Firmen sparen sich damit Zeit und Geld, da sie die fehlenden Programme nicht nachzurüsten brauchen. Bei Android müssen Anwendungen wie Office-Anwendungen, PDF-Reader, To-Do-Listen, Diktierfunktion oder Datei-Explorer häufig erst noch aufgespielt werden.

Als Quelle dient der Android Market. Derzeit sind dort laut AndroLib mehr als 30.000 Programme gelistet. Pro Monat kommen ungefähr 4500 Anwendungen hinzu. Für Windows Mobile 6.5 werden schon seit Jahren Programme entwickelt. Insgesamt stehen über diverse Download-Sites rund 20.000 Anwendungen weltweit bereit – allerdings im Internet verstreut. Im Windows Market Place ist derzeit nur ein kleiner Anteil davon vertreten.

Einbindung in die Firmen-Infrastruktur

Schwierig gestaltet sich bei Android die Einbindung ins Firmennetzwerk. Erst seit Version 2.0 erlaubt das Google-Betriebssystem die Datensynchronisation zwischen PC und Android-Smartphone via Active Sync, ohne dass vorher eine Zusatz-Software installiert werden muss. Zudem lassen sich jetzt auch ein Firmen-Mailkonto per Exchange-Server und der Zugriff auf ein geschütztes VPN-Netz einrichten.

Der vorinstallierte Android-Kalender greift auf ein Google-Mail-Konto zu, eine Synchronisation via Exchange ist damit nicht möglich. Eine Ausnahme bilden HTC-Geräte wie das Hero. Der Hersteller hat hier bereits eine eigene Kalenderanwendung installiert. Damit funktioniert der Datenabgleich auch mit dem Firmenkalender „out of the box“.

Zertifikate

Problematisch gestaltet sich der Umgang mit Zertifikaten, die eine sichere Übertragung von E-Mails, Kontakten und Terminen gewährleisten sollen. Während teuere Zertifikate von Verisign oder Thawte auf einem Windows-Mobile-Smartphone praktisch immer erkannt werden, kommt es bei kleineren, deutlich günstigeren Zertifikat-Anbietern wie Network Solutions häufig zu Problemen. Sie werden auf dem Client nämlich nicht automatisch identifiziert. Also müssen sie erst einmal auf das Smartphone importiert werden. Dabei ist es wichtig, dass für jedes Geräte das richtige Format zur Verfügung steht, was oft großen Rechercheaufwand für Systemadministratoren nach sich zieht. Android ist bei Zertifikaten deutlich einfacher zu handhaben. Es lässt sich nämlich mit einem Klick festlegen, dass der Exchange-Server auch über ein selbst signiertes Zertifikat verfügen darf.

Zentrale Geräte-Verwaltung

Bei der Verwaltung von Geräten bietet Microsoft den größeren Komfort. Mit Hilfe des System Center Mobile Device Manager ist es möglich, die Firmen-Policy direkt auf alle Smartphones auszuliefern. Der Administrator kann damit festlegen, ob die Kamera deaktiviert oder Software-Updates aufgespielt werden sollen. Darüber hinaus hat er die Möglichkeit, ein Virtual Private Network (VPN) einzurichten.

Um ein VPN auf einem Android-Smartphone zu installieren, muss der richtige Anbieter gewählt werden. Wer eine Cisco-Lösung nutzt, kann die gesicherte Verbindung via SSL-Client ohne Probleme aufbauen. Doch nicht alle VPN-Anbieter lassen sich problemlos integrieren. Für Aventail beispielsweise existiert derzeit noch keine Anbindungsmöglichkeit für Android-Geräte. Hier herrscht also noch Nachholbedarf, um Android fit für die Firma zu machen.

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