Bundeskartellamt untersucht Paypal-Pflicht für Ebay-Verkäufer

Die Behörde reagiert damit auf Beschwerden von Anwendern. Sie prüft, ob die verpflichtende Nutzung des Bezahldiensts für Verkäufer mit weniger als 50 Bewertungen einen Wettbewerbsverstoß darstellt. Ebay hält den Paypal-Zwang für rechtlich unbedenklich.

Das Bundeskartellamt hat wegen eines möglichen Wettbewerbsverstoßes Untersuchungen gegen Ebay eingeleitet. Wie die „Wirtschaftswoche“ meldet, geht die Behörde Beschwerden von Nutzern über den umstrittenen Paypal-Zwang nach. Seit gestern ist der zu Ebay gehörende Bezahldienst für Verkäufer mit weniger als 50 Bewertungspunkten verpflichtend.

Im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin erklärte ein Sprecher des Bundeskartellamts, dass sich die Beschwerden über Ebay gehäuft hätten. Aus diesem Grund prüfe die Behörde nun, ob das Online-Auktionshaus seine Marktstellung in Deutschland missbrauche. In einem ersten Schritt wollen sich die Wettbewerbshüter nun von Ebay über die Hintergründe für die obligatorische Nutzung von Paypal aufklären lassen.

Kritik an dem Paypal-Zwang kommt vor allem von Gelegenheitsverkäufern und privaten Anbietern. Grund dafür ist dem Bericht zufolge, dass bei der Nutzung des Bezahldiensts zusätzliche Kosten von bis zu 3,9 Prozent des Verkaufspreises entstehen. Ebay selbst begründet die Maßnahme mit einer Erhöhung der Sicherheit. Ziel sei es, das „Vertrauen der Käufer in die Attraktivität und die Zuverlässigkeit unseres Online-Marktes“ zu stärken.

In einer Stellungnahme begrüßt Ebay „die Möglichkeit, mit dem Bundeskartellamt zu der zusätzlichen Absicherung, die wir auf Ebay einführen, in Dialog zu treten“. Man sei davon überzeugt, dass die Paypal-Pflicht „rechtlich völlig unbedenklich ist und sowohl den Käufern als auch den Verkäufern bei Ebay zu Gute kommen wird“.

Im April 2008 hatte die australische Ebay-Niederlassung angekündigt, Paypal für alle auf der Plattform eingestellten Auktionen zur Pflicht zu machen. Nach massiven Beschwerden durch Banken und Nutzer zog der Online-Marktplatz den Paypal-Zwang drei Monate später wieder zurück. Man wolle weitere Verwirrung und Aufregung unter den Nutzern vermeiden, so die damalige Begründung des Unternehmens.

Themenseiten: Business, E-Commerce, Ebay, Paypal

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4 Kommentare zu Bundeskartellamt untersucht Paypal-Pflicht für Ebay-Verkäufer

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  • Am 26. Februar 2010 um 19:09 von Rebell

    Ebay tritt von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen
    Wenn ebay so weitermacht wurd der Ruf immer noch schlechter.
    Immer mehr professionelle Anbieter tummeln sich bei ebay. Der frühere Gedanke gebrauchte Dinge an andere zu verkaufen verwischt immer mehr. Dann kann man gleich zu amazon und dgl. gehen.. Bestimmte Artikel wie DVDs, PC-Zubehör mussten eine Zeitlang kostenlos versendet werden. Ebay musste dies stoppen, weil der Protest der Leute zunahm. Jetzt will ebay sein PayPal mehr unter die Leute bringen. Wer weniger wie 50 Bewertungen hat muss sein Angebot mit PayPal anbieten. Ebay sucht immer mehr nach Möglichkeiten seinen Gewinn zu erhöhen. Doch aufgepasst. Irgendwann kommt die Situation wo es heißt: Stell Dir vor es gibt ebay und keiner geht hin!

    • Am 10. April 2010 um 14:33 von Marcel P.

      AW: Ebay tritt von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen
      Ich kann dem Obigen nur zustimmen.
      Ich bin mehr durch Zufall auf diese Nachrichten gestoßen, da ich gerade ein Angebot auf Ebay einstellen wollte. Aufgrund irgend eines PayPal-Problems ging dies jedoch nicht. Also googelte ich rum. Ich bin auf interessante Beiträge gestoßen, bei denen es nur so um Abzocken wimmelte. Ebay wirbt ständig mit Käufer- und Verkäuferschutz. Doch durch PayPal ist es extrem leicht andere Ebay-Mitglieder „abzuzocken“. Man bezahlt eine Ware über Ebay, lässt sie sich liefern und storniert die Zahlung einfach wieder. Das Geld wird vom PayPal-Konto abgebucht und wird nie wieder gesehen.
      Dass Ebay-Mitglieder mit weniger als 50 Bewertungspunkten PayPal-pflichtig sind, ist eine eindeutige Wettbewerbseinschränkung und eine deutliche Benachteiligung der Neukunden. Ebay zwingt somit seine Neukunden weitere Gebühren zu zahlen. Ob sie wollen oder nicht.

      • Am 14. April 2010 um 21:44 von Rob

        Meine Protestmail an ebay
        Liebes ebay-Team,

        Bitte streichen Sie die Auflage für Gelegenheitsverkäufer zur zwingenden Verwendung von Paypal. Solange für Privatverkäufer mit weniger als 50 Bewertungen paypal zwingend ist, wird Ebay für diese Kunden unbrauchbar, da dann paypal einem Mitgliedsbeitrag gleichkommt, egal ob etwas verkauft wird oder nicht.
        Solange die Regelung so aufrecht ist, werde ich meine Artikel auf anderen Plattformen verkaufen!

        Freundliche Grüße
        Rob..

        • Am 27. April 2010 um 15:51 von PG

          AW: Meine Protestmail an ebay
          Das Tolle ist ja dass ich Privatverkäufer bin und nur an Selbstabholer verkaufe.
          Wer muß jetzt bei PAYPAL geschützt werden, wenn eine Barzahlung stattfindet ?
          Trotzdem soll ich PayPal anbieten.
          Und zu welchem Unternehmen gehört PAYPAL ….EBAY richtig
          Da ist jemandem eingefallen wie sie noch mehr Geld verdienen können, Bravo dazu ….

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