CeBIT Broadband World: mit über 100 MBit/s ins Internet

Zur CeBIT 2010 findet man Neuerungen in der Breitband-Technologie vor allem in den Bereichen Internet über Fernsehkabel und drahtlose Breitbandzugänge. Bei DSL sind kaum Neuheiten zu verzeichnen. Allerdings ist die VDSL-Technologie, so wie sie heute als VDSL2 standardisiert ist, noch nicht ausgereizt. Die Profile 17a und 30a des VDSL-Standards erlauben eine Gesamtbandbreite von bis zu 200 MBit/s, die man beispielsweise in 150 MBit/s Downstream und 50 MBit/s Upstream aufteilen kann.

Auch nicht mehr ganz neu ist die Technologie EuroDocsis 3.0, die einen Hochgeschwindigkeitszugang zum Internet über Fernsehkabel ermöglicht. Allerdings beginnen die Kabelnetzbetreiber dieses Jahr damit, diese Technologie flächendeckend zu anzubieten.

Sie erlaubt mit derzeitig verfügbarer Hardware, die vier Fernsehkanäle bündelt, bis zu 200 MBit/s im Downstream, wobei die deutschen Netzbetreiber derzeit 100 oder 120 MBit/s anbieten. Es ist damit zu rechnen, dass bis Mitte 2011 jeder ans Fernsehkabel angeschlossene Haushalt die höheren Geschwindigkeiten zur Verfügung hat.

Problematisch ist beim Kabelzugang der Upstream. Theoretisch sind mit einem Kanal etwa 32 MBit/s möglich, da aber nur das schmale Frequenzband bis maximal 87 MHz genutzt werden kann, lässt sich bei den derzeitigen Clustergrößen nur ein Bruchteil pro Anschluss nutzen.

Bei den Mobilfunktechnologien macht derzeit vor allem LTE von sich reden. Bisher ist nur in Stockholm ein kommerzielles LTE-Netz in Betrieb. Bis Ende 2010 sollen 25 Städte in Schweden und Norwegen versorgt werden. Bis in Deutschland die ersten LTE-Netze ihren Betrieb aufnehmen, wird noch einige Zeit vergehen. LTE schafft theoretische Bandbreiten von bis zu 300 MBit/s im Downstream. Auch hier wird in der Praxis nur ein Bruchteil erreicht werden.

Die hohen Datenraten im Vergleich zu UMTS mit HSPA werden zu einem Großteil durch die 20 MHz breiten Kanäle erzielt. Das setzt voraus, dass entsprechend große Frequenzbereiche für LTE zur Verfügung stehen. Die im Frühjahr zu versteigernden Frequenzen der sogenannten digitalen Dividende von 790 bis 862 MHz erlauben maximal drei Kanäle mit einer Breite von 20 MHz.

Durch die steigende Nachfrage nach flächendeckenden Drahtloszugängen ins Internet müssen mittelfristig weitere Frequenzen für den Internetzugang freigeräumt werden. Die durch die Digitalisierung der Fernsehprogramme freiwerdenden Frequenzen reichen alleine nicht aus.

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