Verlegerverbände reichen beim Bundeskartellamt Beschwerde gegen Google ein

Sie wollen eine Entschädigung für ihre in Google News angezeigten Artikel. Außerdem fordern sie eine faire Reihenfolge bei den Suchergebnissen. Auch die Microsoft-Tochter Ciao und der Kartendienstanbieter Euro-Cities gehen gegen Google vor.

Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) haben neben dem Shoppingportal Ciao und dem Kartendienstanbieter Euro-Cities beim Bundeskartellamt Beschwerde gegen Google eingereicht. Die Verlegerverbände fordern von Google eine angemessene Entschädigung für die Anzeige von verlinkten Artikeln (Snippets) in Google News. Zudem verlangen sie eine transparente und faire Gruppierung der Suchergebnisse. Bislang verweise Google oft zuerst auf eigene oder Partner-Sites, statt die Primärquelle an erster Stelle aufzuführen.

Euro-Cities kritisiert, dass sich Karten von Google Maps kostenlos in andere Webseiten einbinden lassen. Der Fall der Microsoft-Tochter Ciao ist etwas komplizierter – Microsoft beschwert sich über Teile des eigenen Vertrags mit Google. Hintergrund: Ciao war erst nach Vertragsschluss von Microsoft übernommen worden. Im Wesentlichen geht es um die Frage, ob Google mit seinem Anzeigensystem AdSense die Werbemöglichkeiten von Ciao behindere.

Das Bundeskartellamt habe Google über die Beschwerden informiert und um Stellungnahmen gebeten, sagte Google-Deutschland-Sprecher Kay Oberbeck. „Wir sind natürlich gern bereit, dem Bundeskartellamt unsere Produkte und Geschäftspraktiken zu erklären, und wir sind davon überzeugt, dass sie den deutschen und europäischen Gesetzen entsprechen.“ Im Jahr 2009 habe Google Verlegern weltweit 4,2 Milliarden Euro gezahlt.

Nach Eingang der Stellungnahmen von Google will das Bundeskartellamt darüber entscheiden, ob es ein Verfahren gegen den Internetkonzern einleitet.

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