Chinesische Regierung steckt angeblich hinter Angriffen auf Google

Verisign iDefense will die IP-Adressen der Angreifer zurückverfolgt haben. Sie sollen zu Mitarbeitern der chinesischen Regierung führen. Zudem hängen die jüngsten Attacken offenbar mit Angriffen vom Juli zusammen.

Laut einem Report des Sicherheitsunternehmens VeriSign iDefense steckt die chinesische Regierung hinter den jüngsten Cyberangriffen auf Google und rund 30 andere amerikanische Unternehmen. „Die Ausgangs-IP-Adressen und die Drop-Server des Angriffs passen zu einer einzigen ausländischen Organisation, die aus Mitarbeitern des chinesischen Staates besteht“, heißt es in dem Report.

Laut Ars Technica berufen sich die Experten von iDefense dabei auf Partnerunternehmen des Verteidigungsministeriums und Sicherheitsberatungsfirmen. Die Forscher wollen auch festgestellt haben, dass es eindeutige Ähnlichkeiten zwischen den Attacken vom Dezember und anderen Angriffen auf US-Unternehmen im Juli gibt. Beide Angriffe seien offensichtlich durch dieselben Kontroll-Server gesteuert worden.

„Die bei den Angriffen benutzen Server haben jeweils HomeLinux-DynamicDNS-Provider benutzt. In beiden Fällen verweisen sie auf IP-Adressen, die zu Linode gehören, einem amerikanischen Unternehmen, welches virtualisierte Server hostet. Die fraglichen IP-Adressen befinden sich im selben Subnetz und sind sechs Adressen voneinander entfernt“, heißt es laut Ars Technica in dem Report. „Berücksichtigt man diese Adressnähe, erscheint es plausibel, dass es sich um dieselben Attacken handelt, und dass die betroffenen Organisationen in Silicon Valley schon im Juli kompromittiert wurden.“

Sind diese Aussagen korrekt, könnte man daraus ablesen, dass die chinesische Regierung seit Monaten eine große Industriespionage-Kampagne bei amerikanischen Unternehmen durchführt.

In einem Punkt haben die Analysten von iDefense ihre Meinung jedoch schon revidiert. In einem ersten Bericht hatten sie Adobes PDF-Reader als Einfallstor für den Angriff ausgemacht. Adobe hat dies inzwischen dementiert. Dabei beruft sich das Unternehmen auf einen McAfee-Bericht, der den Internet Explorer als Schwachstelle nennt. Microsoft hat dies mittlerweile bestätigt und ein Security Advisory veröffentlicht.

John Bumgarner von der U.S. Cyber Consequences Unit, einer Organisation, die für die US-Regierung arbeitet, hat die Aussagen von iDefense relativiert. Man könne zwar das Ursprungsland einer Attacke ausmachen, es sei aber sehr schwer, nachzuweisen, dass eine Regierungsorganisation verwickelt sei.

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