Acers Strategie auf den ersten Blick: Das neoTouch soll viel Ausstattung für wenig Geld bieten. So hat es UMTS samt Datenturbo HSDPA, WLAN und Bluetooth sowie GPS zur Positionsbestimmung. Doch das ist bei weitem kein Alleinstellungsmerkmal mehr – selbst günstige Einsteiger-Smartphones warten inzwischen mit dieser Liste an Merkmalen auf. Das User-Interface entscheidet derzeit über Top oder Flop. Dessen scheint sich auch Acer bewusst zu sein: Der Hersteller präsentiert eine Eigenentwicklung anstelle des Standard-Homescreens von Windows Mobile 6.5.

Im Vergleich zu früheren Acer-Oberflächen ist das Interface des neoTouch ein Schritt in die richtige Richtung. Oben links wird eine Uhr angezeigt, daneben gibt es drei Verknüpfungen mit den wichtigsten Funktionen: Handy, Telefonbuch und SMS. Sechs weitere Icons kann der User frei konfigurieren. Je nach persönlicher Vorliebe finden sich dort also Verknüpfungen zum Browser, zu Google Maps, zu Facebook oder zu Spielen. Das alles zusammen nennt sich Acer Home und ist ganz gut, aber nicht auf dem Niveau, das beispielsweise TouchFLO von HTC zu bieten hat.

Die meisten anderen Bereiche der Oberfläche basieren auf Windows Mobile 6.5 – darunter das Startmenü im Wabenlook oder der Lock-Screen mit Slide-to-Unlock-Funktion. Bei der Telefon-Applikation und dem Telefonbuch hat wieder Acer Hand angelegt – die Eigenentwicklungen zeigen große, fingerfreundliche Icons. Auch die Tastatur ist größer als der Windows-Mobile-Standard, doch in Anbetracht des großen Displays könnten die virtuellen Buchstabenfelder durchaus noch großzügiger dimensioniert sein.

Auf aktuellen Smartphones darf auf keinen Fall eine Applikation fehlen, die mit Social Networks kommuniziert und Statusupdates von Freunden in Echtzeit anzeigt. So etwas gibt es zwar beim neoTouch, aber als eigenes Programm und nicht beispielsweise in der Kontaktliste integriert, wie es bei HTC der Fall ist.

Unterm Strich haben die Acer-Entwickler gute Arbeit geleistet und mehr aus dem Smartphone herausgeholt, als die Standard-Oberfläche von Windows Mobile 6.5 bietet. Doch im Vergleich zu Spitzen-Smartphones muss der Hersteller noch ein paar Hausaufgaben machen, um wirklich konkurrenzfähig zu sein.

Unabhängig davon gibt es die Windows-Phone-typischen Software-Ausstattungsmerkmale wie Push-Mail mit Exchange-Unterstützung, Office-Programme und haufenweise Apps, die im Internet zum Download bereit stehen. Microsofts Marketplace, das Pendant zu Apples App Store, ist übrigens derzeit noch noch nicht konkurrenzfähig: Er enthält wenige Programme pro Kategorie – und die meisten kosten zwischen 5 und 25 Euro.

Auf der Rückseite des neoTouch gibt es eine 5-Megapixel-Kamera mit LED-Blitz und Autofokus. Die Qualität der Aufnahmen ist mittelmäßig – vor allem bei Kunstlicht. Es hilft, etwas mit dem Weißabgleich zu spielen. Der Auto-Modus bringt gerne einen Grünstich mit ins Bild. Es ist eben kein Cyber-shot-Handy von Sony Ericsson und erst recht keine Kompaktkamera. Aber immerhin, das Telefon macht Bilder. Und für den einen oder anderen Schnappschuss reicht das aus.

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