Dell-Mitarbeiter ist Schlüsselfigur im Intel-Kartellstreit

Ein Untersuchungsbericht des EU-Ombudsmanns nennt mehrfach einen "Mr. A." als Entlastungszeugen. Er verantwortet als leitender Angestellter die Beziehungen zu Intel. Seine Aussage soll die Vorwürfe gegen den Chiphersteller entkräften.

Ein Dell-Mitarbeiter ist möglicherweise die Schlüsselfigur in Intels Verteidigungsstrategie im Kartellverfahren der Federal Trade Commission (FTC). Der als „Mr. A.“ bezeichnete Mann wird mehrfach in einem jetzt veröffentlichten Untersuchungsbericht des Ombudsmanns der Europäischen Union genannt, der zu Teilen schon im August durchgesickert war.

Nach Angaben des Ombudsmanns Nikiforos Diamandouros ist A. ein leitender Angestellter von Dell und für die Beziehungen des Computerherstellers zu Intel verantwortlich. Gegenüber der FTC hat Intel angegeben, dass eine Aussage des Managers das Unternehmen entlaste und Vorwürfe zu unlauteren Geschäftspraktiken widerlege. A. wird von Intel auch als Zeuge im Verfahren des US-Bundesstaats New York gegen den Chiphersteller angeführt.

In seinem Bericht wirft Diamandouros der EU-Kommission Verfahrensfehler vor. Sie soll ein Treffen mit A. nicht vollständig dokumentiert und damit entlastende Beweise unterschlagen haben. Der Bericht des Ombudsmanns ist für die Brüsseler Kartellwächter allerdings nicht rechtlich bindend.

Intel soll über Jahre hinweg mit unzulässigen Rabatten und Direktzahlungen an Händler und Hersteller, darunter auch Dell, versucht haben, AMD aus dem Markt zu drängen. Eine von AMD eingereichte Kartellklage gegen Intel haben die beiden Parteien kürzlich außergerichtlich beigelegt. Von dem Vergleich nicht betroffen sind die Verfahren der FTC und des Staates New York.

Themenseiten: Business, European Union, Federal Trade Commission, Intel, Prozessoren

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