IPv6 mit festen Adressen: So nutzt man SixXS-Tunnel

SixXS akzeptiert Anmeldungen von Privatpersonen, Firmen und ISPs. Bei der Anmeldung muss man jedoch eine Begründung angeben. Sie kann allerdings recht knapp gefasst sein. So reicht es beispielsweise aus, "I want to use IPv6 to connect my home network and my laptop computer which I use from mobile locations frequently" zu schreiben.

Wer bei Xing oder LinkedIn registriert ist, sollte in der Begründung für die Anmeldung einen Link zu seinem Profil angeben. SixXS arbeitet mit einem Punktesystem. Für jeden IPv6-Tunnel oder jedes Subnetz, das man anfordert, werden Punkte abgezogen. Wer seine Tunnel technisch sauber aufrecht erhält, bekommt wöchentlich Punkte gutgeschrieben.

Bei der Anmeldung erhält man 25 Punkte, die IP SixXS Kredit (ISK) genannt werden. Wer sein Xing- oder LinkedIn-Profil mitschickt, bekommt weitere 50 ISKs, da die Profile von SixXS als Identitätsnachweis anerkannt werden. Das Punktesystem dient dazu, dass man nicht hunderte von öffentlichen IPv6-Netzen anfordern kann, die ungenutzt bleiben, und helfen, den Dienst kostenlos zu halten.

SixXS bietet drei verschiedene Tunnelarten an. Die robusteste Tunnelvariante ist ein AYIYA-Tunnel, der das Anything-in-anything-Protokoll nutzt. AYIYA-Tunnel können von einem Rechner mit privater IPv4-Adresse aufgebaut werden, also hinter einem NAT-Router oder von einem UMTS-Zugang mit privater IPv4-Adresse. Sie haben aber auch den größten Protokoll-Overhead. Sie sind vor allem geeignet, Einzelrechner mit IPv6 zu versorgen. Sinnvoll ist das für Laptops, mit denen man häufig unterwegs ist.

Den geringsten Protokoll-Overhead haben statische Tunnel. Sie nutzen das 6in4-Protokoll, das dem 6to4-Protokoll sehr ähnlich ist. Der einzige Unterschied besteht darin, dass man keine 6to4-Adresse bekommt, sondern eine von einem SixXS-POP. Die technischen Voraussetzungen sind identisch mit denen von 6to4. Da 6to4 heutzutage von jedermann ohne Anmeldung genutzt werden kann, gibt es kaum praktische Anwendungsfälle für diesen Tunneltyp.

Ebenfalls auf dem 6in4-Protokoll setzen die sogenannten Heartbeat-Tunnel auf. Sie sind sinnvoll, wenn man über ein Heimnetzwerk verfügt, das über eine dynamische IPv4-Adresse verfügt, und der NAT-Router SixXS-Heartbeat-Tunnel verwalten kann. Über den Heartbeat wird die IPv4-Adresse regelmäßig überprüft. Wenn sie sich ändert, wird der IPv6-Tunnel auf die neue IPv4-Adresse geroutet.

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