Mutmaßlicher SchülerVZ-Erpresser begeht Selbstmord

Der 20 Jahre alte Untersuchungshäftling wurde am Samstag erhängt in seiner Zelle aufgefunden. Er soll das soziale Netzwerk mit gestohlenen Nutzerdaten erpresst haben. Laut Berliner Staatsanwaltschaft hat er den Erpressungsversuch gestanden.

Der vor knapp zwei Wochen festgenommene 20-Jährige, der im Verdacht stand, das soziale Netzwerk SchülerVZ mit gestohlenen Nutzerdaten erpresst zu haben, hat sich nach Angaben der Berliner Justiz in der Untersuchungshaft im Gefängnis Berlin-Plötzensee das Leben genommen. Am 31. Oktober wurde der Mann aus Erlangen erhängt in seiner Zelle aufgefunden.

Der polizeibekannte Tatverdächtige soll Daten von mehr als einer Million Nutzer aus SchülerVZ kopiert und von den Betreiber 80.000 Euro für die Herausgabe verlangt haben. Andernfalls drohte er damit, die gesammelten Daten nach Osteuropa zu verkaufen. Nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft räumte der Verdächtige den Erpressungsversuch ein.

Unter den entwendeten Daten waren Angaben wie Name, Schule, Geschlecht, Alter sowie Profilfotos. Vermutlich wurde ein automatisiertes Datensammelprogramm für den Diebstahl verwendet. Zudem soll mindestens ein zweiter Hacker die Sicherheitsmechanismen des Netzwerks umgangen haben. Dem Blog netzpolitik.org wurden nach eigenen Angaben über eine Million Datensätze zugespielt.

Den SchülerVZ-Betreibern zufolge wurden keine Post- oder E-Mail-Adressen, Zugangsdaten, Telefonnummern und Fotoalben entwendet. Man habe „sofort Maßnahmen ergriffen, um weitere illegale Zugriffe auszuschließen“, hieß es.

SchülerVZ ist nach eigenen Angaben Europas größtes Online-Netzwerk für Schüler ab 12 Jahren. Demnach sind derzeit fünf Millionen Schüler aktiv. Das Netzwerk gehört zum Saarbrücker Unternehmen VZnet Netzwerke Ltd., das wiederum im Besitz der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck ist.

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