Matt gegen spiegelend: Macbook Pro von Apple im Praxiseinsatz

Wer sich heute auf die Suche nach einem neuen Notebook begibt, wird schnell feststellen, dass sich bis auf den Unternehmensbereich das Angebot meist auf Geräte mit einem Spiegeldisplay beschränkt. Auf den ersten Blick liefern die mit Begriffen wie Glossy, CrystalShine, TrueLife, TrueBrite oder VibrantView bezeichneten Bildschirme brillantere Farben als ihre matten Pendants – das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn es sind auch matte Displays mit guter Farbwiedergabe erhältlich. VA- oder IPS-Panel bieten nicht nur eine sehr gute Farbdarstellung, sondern liefern auch einen hohen Kontrast und bieten eine gute Darstellungsqualität bei großen Blickwinkeln.

Allerdings sind VA- und IPS-Panel deutlich teurer als die für die meisten Notebooks verwendeten TN-Displays. Deren Nachteile wie schwacher Kontrast und matte Farbdarstellung umgehen die Hersteller damit, dass einfach eine Beschichtung, die vor Reflexionen schützt, weggelassen wird. Dadurch bieten die TN-Displays zwar eine gute Farbdarstellung und einen hohen Kontrast, sind anderseits jedoch anfällig für störende Reflexionen.

Viele Anwender berichten, dass man sich nach kurzer Zeit an die störenden Reflexionen gewöhnt. Allerdings warnen Ergonomie-Experten vor gesundheitlichen Risiken. „Das Auge versucht sich sowohl auf den Bildschirminhalt als auch auf das Reflexbild zu fokussieren. Durch die erhöhte Konzentration, die dadurch notwendig wird, können als Folge neben Ermüdung und Kopfschmerz auch noch Muskelverspannungen auftreten, die durch Köperzwangshaltungen versursacht werden“, sagte Harald Siekmann vom Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, der die Reflexion von Bildschirmen im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Universität Dortmund untersucht hat, gegenüber ORF.at. Zudem weist eine TCO-Studie von Ende 2008 darauf hin, dass Spiegeldisplays nur in ganz bestimmten Situationen geringe Vorteile gegenüber matten Bildschirmen bieten. Die Forscher empfehlen für den Einsatz am Arbeitsplatz daher, Displays mit matter Oberfläche zu verwenden. Die Queensland University of Technology rät ihren Studenten und Mitarbeiter, die mit spiegelnden Displays arbeiten, auf besondere Vorsichtsmaßnahmen zu achten.

Inzwischen regt sich auch unter den Anwendern Protest gegen das einseitige Angebot. Tausende von kritischen Apple-Usern haben eine Online-Petition unterzeichnet und Apple darin aufgefordert, eine matte Display-Option für die 13- und 15-Zoll-Geräte anzubieten. Apple hat inzwischen reagiert und liefert neben dem 17-Zoll-Macbook-Pro, das schon länger auch mit matter Oberfläche erhältlich ist, ebenfalls die 15-Zoll-Geräte bei Bedarf mit mattem Display aus. ZDNet.de hat die Unterschiede zwischen Matt- und Spiegeldisplay anhand zweier 17-Zoll-Macbook-Pros untersucht.

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ZDNet.de Redaktion

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