EU will Oracle-Sun-Deal erst noch ausführlich untersuchen

Es gibt erhebliche Bedenken wegen Auswirkungen auf den Markt für Datenbanken. Laut EU-Kommission stehen Oracles proprietäre Datenbanken in direkter Konkurrenz zu Suns MySQL. Eine Entscheidung fällt bis spätestens 19. Januar 2010.

Die Europäische Kommission hat jetzt eine eingehende Untersuchung der Übernahme von Sun Microsystems durch Oracle angekündigt. Nach einer ersten Prüfung bestehen nach Angaben der Wettbewerbshüter erhebliche Bedenken gegenüber den Auswirkungen der Fusion auf den Markt für Datenbanken.

Die Untersuchung habe gezeigt, dass Oracles proprietäre Datenbank in direkter Konkurrenz zu Suns Open-Source-Datenbank MySQL stehe, erklärte die EU-Kommission. Bei den weiteren Untersuchungen gehe es auch um Oracles Motivation, MySQL als Open-Source-Lösung weiterzuentwickeln.

„Die Kommission muss die Auswirkungen auf den Wettbewerb sehr genau prüfen, wenn der weltweit führende Anbieter von proprietären Datenbanksystemen beabsichtigt, das weltweit führende Open-Source-Datenbankunternehmen zu kaufen“, sagte Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Die Kommission habe die Pflicht, sicherzustellen, dass die Übernahme nicht zu weniger Auswahl oder höheren Preisen führe.

Kroes betonte zudem die Bedeutung von Open Source in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. „In der derzeitigen Wirtschaftslage streben alle Unternehmen nach kostengünstigen IT-Lösungen. Somit stellen Systeme, die auf Open-Source-Software basieren, zunehmend eine wirtschaftliche Alternative zu proprietärer Software dar. Die Kommission muss gewährleisten, dass solche Alternativen verfügbar bleiben.“

Für die eingehende Untersuchung geben sich die Wettbewerbshüter nun 90 Arbeitstage beziehungsweise bis zum 19. Januar Zeit. Die US-Behörden und auch die Sun-Aktionäre haben der Übernahme schon zugestimmt.

Themenseiten: Business, Oracle, Sun Microsystems, Übernahmen

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