Internetzensur: Freie DNS-Server schützen vor falschem Verdacht

Nicht jeder Anbieter zensurfreier DNS-Server kann uneingeschränkt empfohlen werden. OpenNIC betreibt beispielsweise eine ganze Reihe von zensurfreien DNS-Servern. Allerdings löst OpenNIC die inoffiziellen Top-Level-Domains (TLD) .oss, .geek, .ing, .free, .bbs, und .gopher auf, die nicht von der ICANN autorisiert sind.

Momentan kommt es dadurch nicht zu Problemen. Da die ICANN aber in Zukunft TLDs zur freien Registrierung anbieten wird, kann es zu Überschneidungen kommen, wenn etwa jemand die TLD .ing offiziell bei der ICANN registriert.

Auch durch die Nutzung der Server von OpenDNS kann man sich der Zensur und eventuell grundloser Strafverfolgung entziehen. Diese Server filtern jedoch standardmäßig bekannte Phishing-Adressen, was sicherlich der ein oder andere Nutzer schätzt. Um diesen Filter abzuschalten oder andere angebotene Filter zu nutzen, muss man seine IP-Adresse bei OpenDNS registrieren. Wer eine dynamische IP-Adresse hat, muss einen Client aufsetzen, der die Adresse täglich updatet.

Ferner spooft OpenDNS für nicht existierende Domains eine IP-Adresse vor, die auf eine Such- und Werbeseite führt. Derartiges DNS-Spoofing kann zu vielfältigen Störungen führen. Daher sollte man OpenDNS nur dann verwenden, wenn sich keine andere Möglichkeit zur Umgehung der Zensurprovider bietet.

Dieselbe Technik wenden auch einige deutsche Provider bereits an, um zusätzlichen Umsatz zu generieren. Dazu gehören T-Online und Kabel Deutschland. Auch sie fälschen bereits seit längerem DNS-Einträge von nicht existierenden Domains.

OpenDNS betreibt folgende DNS-Server:

Öffentliche DNS-Server von OpenDNS

IP-Adresse DNS-Name

BetreiberStandort208.67.222.222resolver1.opendns.comOpenDNS LLCUSA208.67.222.220

resolver2.opendns.comOpenDNS LLCUSA

Themenseiten: Privacy, Security-Praxis, Zensur

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6 Kommentare zu Internetzensur: Freie DNS-Server schützen vor falschem Verdacht

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  • Am 22. Juli 2009 um 13:09 von fritzie

    DNS IP Fritz!Box
    Hallo,

    wenn ich die alternativen DNS eintrage, komme ich aber nicht mehr in meine Fritz!Box. Wie löse ich dieses Problem?

    Fritzie

    • Am 22. Juli 2009 um 13:35 von Christoph H. Hochstätter

      AW: DNS IP Fritz!Box
      Das ist relativ einfach.

      1) Kommandozeile CMD.EXE aufmachen
      2) ipconfig eingeben
      3) IP-Adresse unter "Standardgateway" notieren (meist 192.168.178.1)
      4) Dann mit http://192.168.178.1 auf die Fritzbox gehen

      Alternativ: Gleich mit Schritt 4 beginnen und hoffen, dass es funktioniert.

      Es ist uns Betreibern der freien Server leider nicht möglich, die IP-Adressen aller Router zu erraten. Wünschenswert wäre von AVM, dass eine Funktion "freie DNS-Server nutzen" in die Fritzbox eingebaut wird. Einige andere Routerhersteller haben das schon implementiert.

    • Am 22. Juli 2009 um 13:36 von nobody

      AW: DNS IP Fritz!Box
      Einfach IP eingeben http://192.168.178.1,

    • Am 23. Juli 2009 um 10:02 von Stormy

      AW: DNS IP Fritz!Box
      Es gibt bei einigen FritzBoxen die möglichkeit das via Telnet einzurichten. Hier ein Thread wie man das anstellen kann .. http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=86191

      Stormy

    • Am 20. August 2009 um 12:03 von Gerd Guba

      AW: DNS IP Fritz!Box
      Unter Windows im Verzeichnis C:WINDOWSsystem32driversetc die Datei hosts mit dem Editor öffnen, die IP Adresse des Standardgateways (192.168.178.1) und durch Tabulator getrennt den Namen der Fritz Box (fritz.box) eingeben.

      Speichern und Fertig.

  • Am 30. September 2009 um 17:02 von TK

    Win 2000 und DNS-Eintrag
    Umm… ich weiss, dass ich auf XP wechseln sollte.
    Trotzdem: Unter Win 2000 kann ich keine "127er"-DNS eintragen, es kommt sofort die Fehlermeldung, die 127 sei für Loopback-Adressen reserviert und man möge doch bitte eine andere Zahl eingeben :(
    Eine Idee, wie ich das umgehen kann?

    Danke und Gruß,
    T.

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