Schnell im Web 2.0: Aktuelle Browser im Benchmarktest

Performance ist natürlich nur ein wichtiger Aspekt, der in die Gesamtbeurteilung eines Browser einfließt. Dennoch sollte man in Zeiten moderner Web-2.0-Anwendungen die Priorität dieses Bereichs nicht zu niedrig ansetzen. Vor allem die Leistungen des Internet Explorer sind für ein tadelloses Surferlebnis nicht mehr ausreichend. Das fällt womöglich auf einem High-End-System nicht so sehr ins Gewicht. Besonders Netbook-Anwender, deren Geräte in der Regel mit einem nicht besonders leistungsfähigen Prozessor und relativ wenig Arbeitsspeicher ausgestattet sind, sollten den Blick auf den Ressourcenhunger des Internet Explorer 8 richten und sich für einen leistungsfähigeren Browser entscheiden. Dadurch gelingt der Aufbau von JavaScript-basierten Websites deutlich schneller, und wegen einer niedrigeren CPU-Belastung hält auch der Akku ein wenig länger.

Dass der Internet Explorer Schwächen bei der JavaScript-Performance aufweist, ist inzwischen auch Microsoft aufgefallen. Erst kürzlich hat der Hersteller eine Vorabversion des IE9 präsentiert, die in Sachen JavaScript annähernd die Leistung von Firefox 3.5 erzielt.

Neben der Performance sind natürlich auch Kompatibilität, Flexibilität und Bedienung relevant. In Sachen Kompatibilität hängt die Konkurrenz den Internet Explorer ähnlich ab, wie dies bei den Performancetests der Fall ist. Weder im CSS3- noch im Acid3-Test kann der IE mit den Konkurrenten mithalten. Dass Anwender des Microsoft-Browsers in der Praxis trotzdem nicht mit Kompatibilitätsproblemen rechnen müssen, liegt an der Programmierkunst vieler Webentwickler, die wegen der nach wie vor großen Marktmacht des Internet Explorer es sich nicht leisten können, die Fehler des IE einfach zu ignorieren.

Wer sich für die schnellsten Browser entscheidet, muss in Sachen Bedienung einige Nachteile in Kauf nehmen. Safari bietet beispielsweise unter Mac OS keine Änderungsmöglichkeit der Suchmaschine. Auch sind Plug-ins eher rar und von Apple gar nicht gewollt. Auch für die Chrome-Browser stehen kaum Plug-ins zur Verfügung. Zudem sendet Google Chrome für kritische Anwender zu viele Daten an den Internet-Konzern.

Geht es um Kompatibilität in Verbindung mit Usablity, hinterlässt Firefox den eindeutig stärksten Eindruck. Dank seiner offenen Architektur steht eine Vielzahl von Plug-ins zur Verfügung, die den Mozilla-Browser um sinnvolle Funktionen erweitern. Auch wenn Firefox nicht den ersten Platz in der Performancewertung belegt, bietet er, anders als etwa der Internet Explorer, trotzdem noch eine gute Performance und steht daher auch zu Recht in der Gunst vieler Anwender.

(UPDATE 11.2.2010)

Inzwischen gibt es von Mozilla, Google und Opera neue Browser-Versionen. Die Benchmarkcharts sind entsprechend aktualisiert. Dort finden sich nun auch Ergebnisse zu den finalen Versionen von Firefox 3.6 und Chrome 4.0. Die Performance-Werte von Opera 10.50 (Beta) und der Developer-Preview von Chrome 5.0 komplettieren den Benchmark-Reigen. Besonders Opera 10.50 hat gegenüber der Vorgängerversion 10.10 deutlich an Tempo zugelegt und kann sich bei den Benchmarks im Spitzenfeld platzieren. Im SunSpider-Test liegt er sogar ganz vorne. Bei den anderen Java-Script-Tests muss er sich nur der Developer-Version Chrome 5.0 geschlagen geben.

In Sachen Kompatibilität gibt es hingegen nichts neues zu berichten. Der IE hält nur wenige Web-Standards ein, während die Konkurrenz deutlich besser abschneidet.

Themenseiten: Browser, Business-Software, Chrome, Firefox, Internet Explorer, Mac, Mozilla, Opera, Safari, Software, Windows 7, macOS

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Neueste Kommentare 

10 Kommentare zu Schnell im Web 2.0: Aktuelle Browser im Benchmarktest

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  • Am 14. Dezember 2009 um 11:11 von schulte

    Ach – mein armer Opera…
    ..immer letzter!
    Und besser als iExplorer zu sein, ist irgendwie auch kein Trost.

    Aber von alten Gewohnheiten trennt man sich nicht so leicht. Der Trend geht ja eh zum Zweit-Browser (FireFox)

    Happy Surfing!

    schulte

    • Am 15. Dezember 2009 um 0:42 von Peter

      AW: Ach – mein armer Opera…
      Opera ist in Sachen Bedienung, Anpassung & Funktionalität der Beste.

      Die 10 ms Geschwindigkeit, die die anderen Browser schneller sind, fallen sowas von überhaupt nicht ins Gewicht…

      Habe damals alle Browser durchprobiert und Opera bedient sich einfach am besten ;)

      Firefox ist etwas für die Masse, leicht zu installieren und zum loslegen.
      IE ist für alle die es nicht besser wissen (wollen).
      Safari außen hui innen pfui.
      Chrome ist der datensammelnde Minimalist für Minimalisten :D

      • Am 19. Januar 2010 um 10:26 von Rudolf

        AW: AW: Ach – mein armer Opera…
        Unterschiede im ms Bereich sind in der Praxis wirklich vernachlässigbar.

        Aber bei der Browser-Beurteilung stimmt einiges nicht:
        Das Beste in Sachen Komfort und Funktionalität und Sicherheit (wenn man sie nicht abschaltet) ist IE8. Er ist als Standardbrowser nicht ersetzbar.

        Opera, auch Safari sind gut nutzbar aber reißen niemand vom Hocker.

        Den sich ständig weiter aufblähenden IE-Nachahmer FF hat der deutsche Mainstream für sich entdeckt.

        Das wirklich Beste, weil innovativ und schnell, mit immer weniger Komforteinbußen, ist Chrome. Als er auf den Markt kam, konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen, lernte aber sehr schnell seine Vorzüge zu schätzen. Sein Vormarsch wird nicht aufzuhalten sein. MfG

    • Am 15. Dezember 2009 um 8:37 von D. Goehlsdorf

      AW: Ach – mein armer Opera…
      Ja, mich schmerzt es auch immer ein wenig.
      Aber: Irgendwie sind all diese Benchmarks zumindest fuer mich nicht allzu aussagekraeftig. Hier z.B. beziehen sich fast alle Tests auf die Javascript-Engine, die bei Opera wohl zugegebenermassen mal grundrenoviert werden muesste.
      Die meisten Seiten, die ich besuche, sind jedoch noch nicht derart Javascript-lastig, dass dies fuer mich sonderlich ins Gewicht fallen wuerde. Auch ist es mir bei den meisten Seiten vollkommen egal, ob die Bilder innerhalb von 10 oder 12ms dargestellt werden.
      _Echten_ Mehrwert bietet Opera jedoch immer noch in punkto Usability:
      1) Die History wird anstaendig gecachet. Innerhalb von 2 Sekunden kann ich mittels Mausgesten locker 10 Seiten zurueckspringen und bekomme dabei extrem schnell Bilder von den gesehenen Seiten. Ich weiss nicht, was bei anderen Browsern schief laeuft, aber das dauert bei Firefox z.B. unertraeglich lange, die meisten Seiten werden komplett neu geladen. (??!?) Und warum es nicht wenigstens die Vor- und Zurueck-Mausgesten in andere Browser geschafft haben verstehe ich einfach nicht (Die Add-Ons fuer Firefox hinken gewaltig und brauchen damit gar nicht erst verglichen zu werden!)
      2) Tab-Verwendung: Egal was ich tue, Firefox schafft es doch immer wieder, mir meinen Desktop mit lauter neuen Instanzen vollzumuellen. Dafuer reicht schon ein Klick auf einen Link in einer Email – schon ist ein neuer Firefox zur Stelle. Das nervt gewaltig, nie hat man einen Ueberblick, wo nun der gesuchte Inhalt ist. Zudem bietet Opera eine wesentlich intuitivere Verwendung von Strg-Tab, bei der man immer auf den zuletzt gesehenen Tab zurueckspringt, nicht einfach auf den naechsten Tab.
      3) Downloads: Da bekomme ich bei Firefox die Krise, Downloads landen dauernd in irgendeinem Verzeichnis, ich bekomme auch immer nur heraus, wo, indem ich in die Einstellungen wandere (Besonders nervig, wenn man an einem fremden Rechner sitzt). Opera fragt jedesmal artig, wo mein Download hin soll und in dem Extra-Tab (!!! kein weiteres Fenster bitte !!!) kann ich jederzeit Einzelheiten erfahren. Downloads koennen pausiert, gestoppt, fortgesetzt und neu gestartet werden, sogar Bittorrent-Downloads sind moeglich. Und nun auch noch Uploads mit Opera Unite.

      So koennte ich eine ganze Weile weitermachen – Opera mag zwar in den Benchmarks immer etwas hinterherhinken, die tatsaechliche Arbeitsgeschwindigkeit ist zumindest bei mir jedoch immer noch deutlich hoeher als bei anderen Browsern

      Mfg,
      D. Goehlsdorf

      • Am 19. Januar 2010 um 21:58 von Jodel

        AW: AW: Ach – mein armer Opera…
        würdest du dich mit dem FF mal ausseinandersetzen, würdest du merken dass man das mit den DL und den Tabs einfach einstellen kann. Aber hauptsache am mainstream rumgemault.

    • Am 15. Dezember 2009 um 12:58 von schulte

      AW: Ach – mein armer Opera…
      Ich danke allen für die ehrliche und tief empfundene Anteilnahme

      Opera Rocks! (Ok – ein wenig)

      Schöne Weihnachten und Guten Rutsch

      Beste Grüße

      schulte

  • Am 17. Dezember 2009 um 16:38 von gerd

    Opera
    Ich habe Opera schon eingesetzt,als es noch eine Kaufversion war.

    Das,was bei den anderen als revolutionäre Neuheit gepriesen wurde,hatte Opera

    schon einige Monate vorher!

    Tabbet Browsing war für die Konkurrenz noch kein Begriff,da hatten die Nor-

    weger schon die nächste Neuerung am erproben.

    Darum merke: Klein aber fein!

    gruß Gerd

    • Am 13. Januar 2010 um 17:48 von Opera lebt

      AW: Opera
      Wie man den aktualisierten Benchmark-Charts entnehmen kann, scheinen die Norweger in Sachen Geschwindigkeit zulegen zu können. Opera 10.5 Alpha ist in einigen Tests jetzt der schnellste Browser. Das lässt hoffen.

  • Am 25. Januar 2010 um 11:26 von kurtus

    Opera tut’s
    Ich kann den geschilderten Vorzügen -Operaselbverständlichkeiten die man noch ergänzen könnte- nur zustimmen. Trotz Zweitbrowser FF mag ich auf meinen Opera inkl. M2-Mailklienten nicht verzichten die Unterschiede sind mir immer wieder deutlich vor Augen. Es ist so: jahrealte Operafeatures werden von anderen Browsern als Neuheiten verkauft, und das wird wohl auch so bleiben :)

  • Am 1. Februar 2010 um 21:06 von Damian

    komisches Fazit
    wieso spielt Opera 10.5 im Fazit keine Rolle?

    „alpha“ ok, aber man sollte doch vielleicht darauf hinweisen dass Opera nun auch i.S. Leistung oben mitspielt.

    i.S. Benutzerfreundlichkeit ist er eh top, kein anderer ist so idiotentauglich.

    … und angeblich ist er ja auch (ohne add-ons) sicherer als andere.

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