Realistisch betrachtet hat Windows gleich eine Reihe von Problemen, die die Weiterentwicklung schwierig machen. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass Windows XP erst mit Windows 7 einen "würdigen" Nachfolger bekommt. Windows Vista wird von vielen Anwendern als Beta-Version angesehen, die mit Windows 7 endlich RTM-Qualität erlangt. Die heutigen, auf Windows NT basierenden Windows-Versionen kranken vor allem an drei Dingen:
Windows NT krankte von Anfang an daran, dass die einzelnen Komponenten viel zu direkt miteinander interagierten. War eine Funktion nicht schnell genug, so ging der Entwickler kurz zum Kollegen ins Büro, und die beiden vereinbarten eine Methode, wie man das Problem lösen kann. Meist endete das darin, dass sich zwei Komponenten gegenseitig direkt aufrufen, die nach dem "Speed-Tuning" nur gemeinsam oder gar nicht lauffähig sind. So wurde aus Dave Cutlers Microkernel-Konzept der Monolith Windows NT, später wurde dafür der Marketingbegriff Hybrid-Kernel geboren.
Das hat sich bis heute nicht geändert. Windows XP verfügt zwar über eine Recovery Console, die tatsächlich ohne Grafik läuft. Allerdings kann man das Netzwerk nicht starten. Windows Server 2008 kommt mit einer Textmodus-Mogelpackung, die sich Server Core nennt. Aber auch in dieser Version muss das komplette Grafiksubsystem gestartet werden. Einfache Win32-Anwendungen wie Notepad laufen ohne Probleme. Außerdem können viele Serverdienste nicht oder nur eingeschränkt genutzt werden, da sie eine Administration über ein GUI-Frontend auf der lokalen Maschine benötigen.
Unter Erblasten müssen auch strategische Fehlentscheidungen bei der Entwicklung von Windows bezeichnet werden. Dazu die zählt die Registry, die für einen Großteil der Windows-Performanceschwäche verantwortlich ist. Config-Files können das gleiche leisten und bremsen das System nicht aus.
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