Amazon UK verzichtet auf Online-Werbesystem Phorm

Die Maßnahme gilt als Reaktion auf ein Ermittlungsverfahren der EU. Phorm analysiert den gesamten Internetverkehr eines Providers. Die British Telecom soll den Werbedienst ohne Zustimmung seiner Kunden getestet haben.

Amazon hat laut einem Bericht der BBC die Nutzung des Online-Werbesystems Phorm auf seiner britischen Website eingestellt. Damit reagiert der Online-Händler auf Ermittlungen, die die Europäische Kommission im Zusammenhang mit Phorm gegen Großbritannien eingeleitet hat.

Der BBC zufolge hat Amazon UK die British-Telecom-Tochter Webwise kontaktiert, die die Werbeplattform vermarktet, und die Streichung all seiner Domains aus dem Programm beantragt. Phorm kann den gesamten Internetverkehr eines Zugangsanbieters analysieren. Die dabei gewonnenen Daten ermöglichen dem Provider, seinen Nutzern zielgerichtete Werbung zu präsentieren.

Hintergrund der Ermittlungen der EU-Kommission sind Tests der British Telecom (BT) mit dem Werbesystem von Phorm in den Jahren 2006 und 2007. Das Unternehmen hatte Phorms Technologien zur Analyse des Surfverhaltens seiner Nutzer in seinem Netzwerk eingesetzt, ohne seine Kunden über die Datensammlung zu informieren. Erst seit September 2008 bietet BT ein „Opt-In“-Verfahren an, um die Zustimmung seiner Kunden einzuholen.

Bereits im April 2008 hatten mehrere IT-Sicherheitsfirmen in Betracht gezogen, Phorm als Adware zu deklarieren und mittels ihrer Software automatisch zu blockieren. Nach Ansicht der britischen Regierung verstößt Phorm mit seinem Werbedienst jedoch nicht gegen bestehende Datenschutzbestimmungen.

Themenseiten: Amazon, Big Data, Datenschutz, Telekommunikation

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