GarageBand ’09 könnte sich als der eigentliche Knüller im iLife ’09-Paket erweisen, und zwar dank seiner neuen Musikunterrichtsfunktion. Natürlich sind alle gewohnten Bedienoptionen weiterhin enthalten: Man kann mehrspurige Songs mit mehreren Bearbeitungspunkten konzipieren, kinderleicht Podcasts erstellen, eigene iPhone-Klingeltöne schaffen und in einer virtuellen Band mitspielen. Aber die neue Funktion „Instrument lernen“ bildet wohl den Hauptanreiz von GarageBand ’09.

Denn statt sich nur an Benutzer zu richten, die bereits über musikalisches Grundwissen verfügen, wenden sich die Grundübungen in GarageBand an Anwender mit nur wenig oder gar keinen Musikkenntnissen. GarageBand ’09 bietet Grundübungen für Gitarre und Klavier und führt mithilfe einer Reihe von Lernvideos von den absoluten Grundlagen wie dem Halten der Gitarre bis hin zum Lernen eines kompletten Songs.

Grundübungen

Die schrittweise aufgebauten Unterrichtsvideos sind in Lern- und Spielsequenzen aufgeteilt. Beim Lernen sieht man einfach dem Musiklehrer zu. Dabei kann man die Anzeige des Videos so anpassen, dass man das Instrument aus der Nähe sieht oder die gespielten Noten lesen kann, wobei sich die Wiedergabe auch verlangsamen lässt. Die Unterrichtsvideos sind wirklich sehr verständlich gestaltet.

In den Spielsequenzen wird der Benutzer aufgefordert, selbst zusammen mit einer Begleitband oder einer Tonspur mitzuspielen. Man kann das Ganze mit einem Mikrofon oder über einen Audioeingang aufnehmen und dann später anhören. Über einen Mixer lassen sich die Lautstärke des Instruments des Lehrers, der Begleitmusik und des eigenen Instruments einstellen. GarageBand bietet außerdem ein Metronom, das dem Benutzer hilft, das Tempo zu halten, sowie einen Gitarrentuner zum Stimmen von Gitarren. Außerdem kann man bestimmte Unterrichtseinheiten so lange wiederholen lassen, bis man sie richtig drauf hat.

Künstler-Übungen

Die Hauptattraktion von GarageBand ’09 sind sicherlich die Künstler-Übungen. Dafür haben sich international bekannte Musiker zur Verfügung gestellt, unter anderen Sting, Norah Jones und Ben Folds. Diese Unterrichtseinheiten sind allerdings nicht kostenlos, sondern man muss pro Einheit 4,95 Euro bezahlen. In jeder Einheit wird jeweils ein Song erklärt, wobei der Schwierigkeitsgrad nicht variabel ist; wenn man also zum Beispiel eine Klavierstunde mit mittlerem Schwierigkeitsgrad kauft und feststellt, dass es zu einfach oder zu schwierig ist, gibt es keine Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad anzupassen – man muss wohl oder übel eine andere Unterrichtseinheit kaufen.

Was bekommt man also für 4,95 Euro? Die Musiker erklären persönlich, wie man ihren Hit spielt, und schildern nebenbei auch noch die Geschichte des Songs. Das ist ein nettes Extra, vor allem wenn man ein Fan des Künstlers ist. Dazu bekommt man auch Text und Noten des Songs, und man kann wie bei den Grundübungen die Songs üben und mischen sowie bei Bedarf langsamer wiedergeben. Das ist wirklich ein klasse Angebot von Apple, weil es einfach Spaß macht, mit dem Musiker zusammen einen Song zu lernen. Allerdings sind 4,95 Euro pro Song nicht gerade wenig.

Ebenfalls verbessert in GarageBand ’09 ist die Gitarrenfunktion mit neuen Verstärkern und Stompbox-Effekten sowie mit einer optimierten „Magic GarageBand Jam“-Funktion. Wie schon in GarageBand ’08 ist auch hier die Magic GarageBand dabei – eine virtuelle Band. Die neue Version bietet nun eine Vollbildanzeige, und man kann mit ihr seinen eigenen Mix erstellen, zu bestimmten Songpassagen navigieren, Instrumente stumm schalten und eigene Songs aufnehmen.

Themenseiten: Apple, Mac, macOS

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...

ZDNet für mobile Geräte
ZDNet-App für Android herunterladen ZDNet-App für iOS

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Lohnt das Upgrade? Multimedia-Suite iLife ’09 von Apple im Test

Kommentar hinzufügen
  • Am 25. März 2009 um 11:45 von switcher

    Mac OS und iLife…
    ..sind die herausragenden Eigenschaften der Apple-Plattform. So etwas hat Windows, jedenfalls so lange wie ich es genutzt habe, nicht zu bieten. Die iLife-Awendungen überzeugen nicht durch ein paralleles Nebeneinander, sondern durch ein integriertes Miteinander. Vor allem der Zugriff auf ein und dieselbe Media-Library mit Fotos, Musik, Videos etc. überzeugt und ist in dieser Form ein Alleinstellungsmerkmal. Windows hat man jedenfalls schnell vergessen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *