Server zu Hause hosten: sichere Dienste über den DSL-Anschluss

Wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen stimmen, kann man sich an die Überlegung machen, ob es sinnvoller ist, einen Server in einem Rechenzentrum anzumieten oder am DSL-Anschluss zu betreiben. Für Großunternehmen mit hohem Datenvolumen stellt sich diese Frage nicht. Es sollte unmittelbar klar sein, dass eine Bank ihr Homebanking-Angebot nicht an ihrem DSL-Anschluss betreiben kann.

Aus den Reihen der Privatanwender kommen Hobbyisten in Frage, die sich mit Servertechnologie beschäftigen möchten. Ebenso lohnt sich ein Betrieb ganz einfach aus Gründen der beruflichen Weiterbildung. Für kleine und mittlere Unternehmen kann durchaus Einsparungspotenzial bestehen. Außerdem gibt es technisch Vor- und Nachteile, die man abwägen muss.

Mittelständische Unternehmen schätzen ihren Bedarf an Bandbreite und Rechenleistung oft viel zu hoch ein und verursachen somit unnötige Kosten. Für einen mittelständischen Industriebetrieb mit 150 bis 200 Mitarbeitern sind aus der Sicht des Unternehmens 50.000 Webseitenbesuche pro Monat vielleicht ein Erfolg. Der eigens dafür angemietete Server im Rechenzentrum lässt sich dadurch allerdings nicht einmal zu einem Prozent auslasten, denn man kommt statistisch auf einen Seitenabruf von etwa einer Seite pro Minute. Auch eine Bandbreite von 512 KBit/s im Upstream ist in der Regel ausreichend.

Dieser Tatsache ist man sich auch bei Strato bewusst. Gemeinsam mit AMD hat Strato ein eigenes Serverboard entwickelt, das auf den Leerlaufbetrieb ausgelegt ist. Das Netzteil dieses Boards wäre bei bereits bei einer geringen Auslastung falsch dimensioniert. Im Idle-Betrieb braucht der ganze Server hingegen nur etwa 30 Watt.

Einen eigenen Server bekommt ab etwa 80 Euro pro Monat. Einen zweiten DSL-Anschluss mit 1000 KBit/s Upstream, der für Firmen sinnvoll ist, gibt es für etwa 30 Euro. Man spart in der Regel, wenn man ohnehin mindestens einen Server 24 Stunden am Tag betreibt. Das gleiche gilt für Privatanwender, die zu Hause einen Server nutzen, beispielsweise einen Windows Home Server oder einen Media Center PC, der dauernd eingeschaltet ist.

Themenseiten: Big Data, Breitband, Datenschutz, Security-Praxis, Server, Servers, Storage, Storage & Server

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

6 Kommentare zu Server zu Hause hosten: sichere Dienste über den DSL-Anschluss

Kommentar hinzufügen
  • Am 14. Januar 2009 um 22:43 von Karsten

    lieber keine dynamische IP-Adresse für Mailserver!
    Netter Artikel – mit einer Ausnahme:
    einen Mailserver, der auch Mails ans freie Internet versenden soll (also ohne Smarthost), kann man heutzutage nicht seriös an einem DSL-Anschluß mit dynamischer IP-Adresse verwenden.
    Nahezu alle Provider setzen zur Spamfilterung Listen ein, die Mails von Servern aus dynamischen Adressräumen (Dialup-Anschlüsse und auch DSL) mit hoher Wahrscheinlichkeit als Spam einstufen. Man läuft also Gefahr, daß die eigenen Mails beim Empfänger nicht ankommen.
    Bei dynamischen IP-Adressen kann man auch mit SPF-Einträgen hier keine Abhilfe schaffen.
    Zumindest ein Smarthost-Mailserver sollte also schon eingesetzt werden, sofern einem eMails einigermaßen wichtig sind. Von Backup-MX etc. mal ganz zu schweigen.
    Zuhause kann dann ja ebenfalls ein Mailserver stehen, der dann die abgehenden Mails an den externen Server weiterleitet und dort eintreffende Mails regelmäßig abfragt.

    • Am 15. Januar 2009 um 10:58 von Christoph H. Hochstätter

      AW: lieber keine dynamische IP-Adresse für Mailserver!
      Hallo Karsten,

      da haben Sie mich bei einem Aspekt erwischt, den ich hätte erwähnen sollen. Einen Mailserver an einer dynamischen IP-Adresse zu betreiben ist praktisch nur dann möglich, wenn man den SMTP-Server des Providers als Smarthost verwendet. Den kann man in der Regel ohne Authentifizierung nutzen und er steht (hoffentlich) nicht auf einer Blacklist.

      Eingehende Mail wird von der Blacklist nicht beeinflusst.

      Ausführliche Informationen zu DNS-Blacklisting gibt es in unserem Artikel „DNS-Blacklisting: E-Mail Verbot für Unschuldige„, der sich kritisch mit der pauschalen Listung dynamischer IP-Adressen auseinandersetzt. Dort findet man auch Hinweise, wie man günstig an einen Backup-MX-Server kommt, wenn man keinen Gleichgesinnten findet, mit dem man sich gegenseitig „Backup-MXen“ kann.

      Mit freundlichen Grüßen

      Christoph H. Hochstätter

  • Am 5. Oktober 2009 um 13:56 von Slim

    Teamspeak
    Ein Einwand zu Teamspeak:
    Clienten können eine Voice activity einstellen, sodass Geräusche nur übertragen werden wenn ein gewisser Pegel erreicht wird, also wenn jemand anfängt zu sprechen oder beispielsweise zu schreien.

  • Am 31. Dezember 2009 um 3:01 von Jan

    Domainanbieter
    Hallo, ich habe auch einen eignene Server daheim an meiner DSL Leitung (http://www.qsc.de mit fester IP) und mir eine Domain bei http://www.centralsystems-isp.com geholt.
    Klappt alles bestens!

  • Am 24. Oktober 2013 um 19:20 von Manu

    (Ich weiß, dass der Artikel einen Bart hat)

    Ich träume auch gerade wieder vom Home-Hosting, der Artikel beleuchtet eigentlich alle Aspekte sehr gut, leider gibt er keine detailierten Information, welche DSL-Anbieter einen Webserver daheim gestatten.

    Ich werde sowieso eine eigene Cloud einrichten, ansonsten ist ein Server daheim nicht rentabel und auch nicht sinnvoll. Nimmt man z.B. einen stromsparenden Atom mit ca. 30 Watt/h für den eigenen Server, ist man bereits bei knapp 6€/Monat nur für Strom. Dazu addieren sich Domainkosten bei einem Anbieter wie „no-ip“, eventuell auch weitere Services wie Mail-forwarding etc., ausserdem Anschaffungs- und Wartungskosten für die Hardware. 10€/Monat Gesamtkosten sind schon sehr optimistisch gerechnet, dafür bekommt man locker einen günstigen Root- oder Vserver, welcher zuverlässig durch ein Rechenzentrum angebunden ist. Die heimische DSL-Leitung fällt zumindest bei mir auch öfters mal aus.

    Der Vorteil eines Heimservers wäre eigentlich nur sehr viel mehr Speicherplatz für kleines Geld. Vielleicht mountet man auch einfach seinen homespace als Verzeichnis in den vserver und nutzt so das Beste beider Welten ;)

  • Am 19. Mai 2015 um 17:25 von Tom Robbins

    Benutzt doch den neuesten kostenlosen dyndns Anbieter webants.com Die Updates erfolgen via URL-Request und können auf einem Linux System, wie ich es nutze, via Cron aufgerufen werden. Es wird auch ipv6 unterstützt, bin rundum zufrieden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *