IBM empfiehlt World of Warcraft als Managertraining

"Das Spiel lehrt, Risiken einzuschätzen und Gruppen gezielt für ganz besondere Ziele aufzubauen"

Ein britischer IBM-Manager hat im Gespräch mit der BBC das Onlinespiel „World of Warcraft“ (WoW) als Managertraining vorgeschlagen. „Das Spiel fördert enorm die Führungsstärke. Es bringt den Spielern bei, Risiken einzuschätzen und Gruppen gezielt für ganz besondere Ziele aufzubauen. Und es lehrt Einzelne sogar, nicht überzureagieren, wenn sie für ein spezielles Ziel nicht ausgewählt werden“, sagte David Laux gegenüber der Rundfunkanstalt.

Laux ist bei IBM Chef der Spiele- und Interactive-Entertainment-Abteilung. Er kümmert sich dort um die Beziehungen zu Spielefirmen oder Konsolenherstellern.

Unternehmen auf Mitarbeitersuche sollten seiner Meinung nach gezielt spielende Bewerber einladen. „Da gibt es die Casual Games, die die Gedächtnisleistung verbessern und die Fähigkeit, auf Details zu achten, sowie Konsolenspiele und Shooter, die schnelle Entscheidungen fordern, oder eben Rollenspiele wie World of Warcraft, die auf einzigartige Weise die Führungsqualitäten entwickeln.“

Erst Mitte Dezember hatte eine Meldung aus Australien die Spielergemeinde verschreckt. Ein Jobvermittler hatte einem World-of-Warcraft-Fan laut einem Forumseintrag gesagt, dass ihn mehrere Firmen aus dem Internet- und Medienbereich ausdrücklich angewiesen hätten, keine WoW-Spieler zu Bewerbungen einzuladen. Fans des Onlinerollenspiels könnten sich nicht zu 100 Prozent auf die Arbeit konzentrieren, weil ihr Lebensmittelpunkt woanders liege. Auch ihre Schlafgewohnheiten stünden einer geregelten Arbeit im Wege.

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10 Kommentare zu IBM empfiehlt World of Warcraft als Managertraining

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  • Am 3. Januar 2009 um 13:14 von M. Bajus

    die spinnen die Briten !
    Kein Spiel egal welches kann die Realität ersetzen und wir leben und arbeiten noch in der Realität !
    Wer fordert das "aufzuweichen" ist schon auf dem falschen Weg .
    Lob,Anerkennung,Verständniss braucht der Mensch keine "Abschussliste oder Highscore"…

    • Am 3. Januar 2009 um 14:55 von Selbst Führungskraft

      AW: die spinnen die Briten !
      Und das sind genau diese Fähigkeiten die
      Sie erwähnen, die ein Gilden/Raid Leiter von 25-100 Spielern braucht.

      Dies ist nicht fern der Realität.
      Das ist Führung!

      • Am 3. Januar 2009 um 19:28 von Dave

        AW: AW: die spinnen die Briten !
        Ja, aber wer das durch wow lernen muss is definitiv falsch, egal in welchem Job !

        Führungskraft als WoW Teamleader is ja auch ok. Aber wenn mein chef jetzt anfangen würde WOW zu zocken, ich würde ihm empfehlen den Job zu wechseln.

        • Am 22. Januar 2009 um 15:03 von WoW-Spieler

          AW: AW: AW: die spinnen die Briten !
          Warum? Wir haben als Führungskräft in WoW gerade gelernt, dass unsere Führungstechnik zwar funktioniert, aber auf Kosten einiger Mitarbeiter geht. Wir haben Leistung gewonnen aber langjährige Mitarbeiter verloren.
          Der Artikel sagt ganz klar aus, dass man mit WoW trainieren kann Schwachstellen zu finden. Man kann sowas natürlich auch an seinen Mitarbeitern ausprobieren, aber soetwas vorher zu simulieren empfinde ich als besser.
          Übrigens sind unsere "Teamleader" zu alten Counterstrike-Zeiten nun alle in Führungspositionen beschäftigt. Man kann also klar davon ausgehen, dass es diesen Leuten angeboren war. Sie haben es erst "erspielt" und dann in der Realität umgesetzt.
          Wer weder in CS noch in WoW die Lust verspürt ein Team anzuführen und zu leiten – mit allen verbundenen Nachteilen, sollte sich später bei der Jobwahl eine andere Aufgabe suchen. Wer 40 Leute bei einer Freizeitbeschäftigung bei der Stange halten kann und Leistung fördert hat eine Ader für Führung.
          Mehr sagt dieser Artikel nicht aus!

      • Am 6. Januar 2009 um 1:58 von Mars

        AW: AW: die spinnen die Briten !
        … ja ja – [I]Führer werden gebraucht![/I]

    • Am 5. Januar 2009 um 8:35 von User

      AW: die spinnen die Briten !
      Wer WOW spielt hat doch sowieso den Bezug zur Realität verloren. Nur mal 20 Minuten reinschauen und wieder weg, das geht ja wohl nicht. und wer in wow eine führungsposition hat, der hat doch wohl schon reichlich vor dem pc gehockt. wenn manager also während der arbeitszeit sowas spielen können, dann brauchen sie fähige mitarbeiter, die den laden auch ohne wow schmeissen können.
      Was zählt ist immer noch eine vernünftige (Aus-)Bildung, Vernunft, Menschenkenntnis und Respekt.

  • Am 4. Januar 2009 um 22:40 von Mat

    Lächerlich
    Führung hat etwas mit Menschenkenntnis zu tun. Zusammen mit den Mitarbeitern zu Höchstleistung. Die Überzeugung des IBM Managers hatz.B. die amerikanische Automobilindustrie in den Abgrund getrieben. Wenn man vollkommen die Bodenhaftung verloren hat, und meint mit schwachsinnigen Spielen Unternehmensführer (mit Verantwortung) zu schulen; hat selber keine Ahnung von Führung.

    • Am 6. Januar 2009 um 2:01 von Mars

      AW: Lächerlich
      Allerdings!
      Wahre Worte.
      Die Principal-Agent-Theorie liefert erschreckend klare Erklärungen für das (Fehl)-Verhalten der derzeitigen "Lenker" in der Automobielindustrie.

  • Am 6. Januar 2009 um 1:55 von Mars

    OMG … das kann nicht wahr sein!
    … wenn das eine Trainingsfunktion sein soll dann kann man die Humanität völlig aus der Business-Welt verbannen.

    Doch ich will nicht nur kritisieren, sondern auch Alternativen bieten!
    Das wäre Civilisation, ein strategisches Aufbauspiel mit mindestens vergleichbaren Trainingseffekten, aber unter einer generellen sinnvollen Maßgabe.

  • Am 6. Januar 2009 um 14:59 von Angi

    nicht von der Hand zu weisen…
    Interessanter Ansatz, der sicherleich auch seine Berechtigung hat. Wer sich etwas mit WOW und den zwischenmenschlichen Abläufen in Gilden, Gruppen etc. beschäftigt, der erkennt sehr schnell, dass solche Abläufe tagtäglich im Berufsleben auch stattfinden, wenn es darum geht bestimmte Projekte zu realisieren oder Ziele zu erreichen. Nur handelt es sich bei WOW um imaginäre Erfolge. Die Prozesse sind jedoch ähnlich.
    In diesem Sinne kann man wirklich sagen: "Spielen bildet" zumindest die Persönlichkeit ;-)

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