Haustürschlüssel aus Digitalfoto rekonstruiert

Kamera mit zehn Megapixeln ermöglicht Schlüsselerkennung aus 60 Metern Entfernung

Wissenschaftler der Universität San Diego (UCSD) haben eine Software entwickelt, die aus Digitalfotos genug Daten zieht, um Schlüssel nachzumachen. Dies veröffentlichten sie in einer Studie (PDF).

Mit ihrer Software reichen den Wissenschaftlern wenige Pixel, um Haus-, Wohnungs- und Autoschlüssel sicher zu erkennen. So gelang ihnen die Fälschung eines Schlüssels, den sie auf einem Tisch liegend aus etwa 60 Metern Entfernung fotografierten. Sie verwendeten dabei die Spiegelreflexkamera Canon EOS 40D mit 10,1 Megapixeln.

Zwar reichten die wenigen Pixel nicht aus, um allein daraus einen Zweitschlüssel zu erstellen, da die Hersteller von Schlüsseln jedoch nur bestimmte Schnittiefen für Schlüsselbärte verwenden, die immer wieder anders kombiniert werden, können die Forscher dieses Wissen mit ihren Pixeln kombinieren. Zusammen mit den Herstellerspezifikation lässt sich der Zweitschlüssel berechnen.

Die Forscher halten ihre Software geheim. Dennoch lässt sich nicht ausschließen, dass diese Kombination von digitaler und eher klassischer Kriminalität bereits angewendet wird. Ängstliche Schlüsselbesitzer sollten ihre Schlüssel stets in einem Etui aufbewahren.


Vorsicht bei Schlüsseln auf dem Tisch: Ein Foto reicht zum Nachmachen.

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2 Kommentare zu Haustürschlüssel aus Digitalfoto rekonstruiert

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  • Am 9. November 2008 um 0:12 von Nameless

    "Security by obscurity"
    "Die Forscher halten ihre Software geheim. Dennoch lässt sich nicht ausschließen, dass diese Kombination von digitaler und eher klassischer Kriminalität bereits angewendet wird."

    Das bringts ja mal wieder! "Security by obscurity" und dabei sind das Forscher die das eigentlich besser wissen müssten.

    • Am 13. November 2008 um 0:27 von Hans Meiser

      AW: „Security by obscurity“
      Klar. Muss ja auch die Software ueberall verteilt werden um es jedem begreiflich zu machen…

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