Sicher online verkaufen: Was Shopbetreiber wissen müssen

Einen Online-Shop einzurichten und zu betreiben erscheint einfach - ist in der Praxis aber mit zahlreichen Fallstricken verbunden. Der Rechtsanwalt Jens O. Gräber zeigt für ZDNet, wie Probleme sich erkennen und vermeiden lassen.

Wer einen Online-Shop betreibt, sollte darauf achten, dass er ihn nicht nur technisch sondern auch rechtlich weitgehend absichert – mag der Laden auch noch so klein sein. Das ist nicht nur wichtig, um rechtlichen Schritten von Wettbewerbern zuvorzukommen, sondern auch, um potenziellen Neukunden gegenüber vertrauenswürdig aufzutreten.

An erster Stelle sollte ein ordnungsgemäßes Impressum stehen, denn dahin geht oft der erste Blick der Interessenten. Rechtsgrundlage dafür sind Paragraf 5 und 6 des Telemediengesetzes (TMG). Diese Pflichtangabe muss von jeder Seite des Shops aus mit einem Klick erreichbar sein. Wenig vertrauenerweckend wirkt, wenn dort keine tatsächliche Adresse, sondern nur Postfach angegeben wird. Auch die Verwendung ausländischer Rechtsformen führt bei einem potenziellen Käufer – zurecht – oftmals zur Kaufzurückhaltung.

Der Verkäufer sollte auch deutlich auf die Geltung seiner AGB hinweisen und diese im Volltext bereitstellen. Ein ausdrücklicher Hinweis auf das dem Käufer zustehende gesetzliche Widerrufsrecht beziehungsweise Rückgaberecht gehört ebenfalls zu einem seriösen Shop. Das Widerrufsrecht sollte zudem gut erkennbar sowie deutlich gestaltet sein und nicht in der Seitenstruktur versteckt vorgehalten werden.

Hilfreich können auch Zertifizierungen und Logos sein. Ein Gütesiegel schafft für Kunden Transparenz sowie Verlässlichkeit und stärkt die Glaubwürdigkeit des Online-Anbieters. Die Initiative D21 hat mehrere Gütesiegel überprüft und Qualitätskriterien für Gütesiegelanbieter herausgegeben.

Aussagekräftig sind dieser Aufstellung nach die Gütesiegel s@fer-shopping des TÜV Süd, das Trusted-Shop-Gütesiegel, das Siegel für EHI-geprüfte Online-Shops sowie das ips-Siegel, das allerdings sein Augenmerk lediglich auf den Datenschutz legt.

Die Zertifizierung ist zwar mit Kosten verbunden, die sich von Anbieter zu Anbieter unterscheiden, allerdings bietet sie neben einer gewissen Sicherheit für den (potenziellen) Kunden auch oft eine Art Praxishandbuch für den Shop-Betreiber an, mit Hilfe dessen er den vielen rechtlichen und finanziellen Fallstricken entgehen kann. Exemplarisch sei hier auf das Handbuch der Trusted Shops verwiesen, dessen Inhaltsüberblick online abrufbar ist.

Themenseiten: Compliance, E-Commerce, IT-Business, Mittelstand, Strategien

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Neueste Kommentare 

6 Kommentare zu Sicher online verkaufen: Was Shopbetreiber wissen müssen

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  • Am 15. Dezember 2008 um 21:38 von Versandservice

    Shop-Siegel
    Tipp: Wer einen Online-Shop betreibt, oder demnächst einen betreiben möchte, sollte auch mal auf http://www.treuesiegel.de reinschauen. Hier gibt es ein kostenloses Shop-Siegel für Online-Shops.

  • Am 14. Juni 2009 um 20:00 von BoniCert

    BoniCert
    Ebenfalls zu den großen Zertifizierungsdiensten gehört BoniCert ( http://www.bonicert.de ). Dort wird neben einer umfangreichen Prüfung auch ein Bewertungs- und Beschwerdemanagement angeboten!

  • Am 23. November 2009 um 21:41 von User

    Nutzen fraglich
    Ich habe schon Online-Shops mit dem Trusted-Siegel gesehen die relativ viele negative, teilweise sogar recht derbe Bewertungen hatten. Deshalb gebe ich nichts auf solche Siegel.

  • Am 23. November 2009 um 21:44 von User

    Nutzen fraglich
    Habe schon Trusted-Shops mit verheerenden Bewertungen gesehen. Auf Bewertungen lege ich mehr Wert als auf diese Siegel. Sobald es vergeben ist, tanzen die Mäuse eh auf dem Tisch.

  • Am 15. Juni 2010 um 11:46 von jeppson

    HAbe da auch einen Tipp für Shop-Betreiber
    http://www.kenner24.de. Auf dieser Plattform kann man sich kostenlos einen Videoclip erstellen lassen.

  • Am 23. März 2011 um 22:23 von Shop-Siegel

    Safershops.de Neu?
    mh… ich habe mich bei safershops.de beworben…

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