GeForce GTX 280 im Test: GPU mit Turbo für 2D-Anwendungen

Nvidias neuer Grafikprozessor GeForce GTX 280 läutet eine neue Computing-Ära ein. Der Chip ist nicht nur für 3D-Beschleunigung gedacht, durch eine Erweiterung namens CUDA bringt er auch normale Anwendungen auf Trab.

Der Ton zwischen Intel und Nvidia wird schärfer. Seit der Prozessorhersteller Pläne zur Entwicklung eines leistungsfähigen Grafikchips (Codename Larrabee) bekannt gegeben hat, nimmt man bei Nvidia den CPU-Hersteller als direkten Konkurrenten wahr. Umgekehrt dürfte das aber auch der Fall sein. Seit der Veröffentlichung der CUDA-Technologie (Compute Unified Device Architecture) im Frühjahr dieses Jahres entwickeln weltweit Programmierer Anwendungen, die von der enormen Rechenpower eines Nvidia-Grafikprozessors profitieren. 149-mal schneller sollen Realtime-Finanzanalysen ablaufen, wenn sie statt einen Quad-Core von Intel eine GeForce-GPU zur Berechnung verwenden.

Auch das Umwandeln eines Videos lässt sich von der Grafikeinheit beschleunigen: 18 mal so schnell wie ein 3-GHz-Quad-Core von Intel soll der Grafikchip sein, behauptet Nvidia, was logischerweise einer Kriegserklärung an den Prozessorhersteller gleichkommt. Schließlich soll man für rechenintensive Applikationen teure Quad-Cores von Intel verwenden. Vielleicht schließt sich deshalb Intel mit dem langjährigen Konkurrenten AMD zusammen, um den Vorsprung von Nvidia aufzuholen. Denn anders als Larrabee, der erst für 2009 erwartet wird, ist die Nvidia-Technik bereits heute verfügbar.

CUDA-Applikationen können die Rechenkraft von GeForce 8 und 9 verwenden. Von diesen Chips hat Nvidia laut eigenen Angaben weltweit 70 Millionen Stück verkauft. Mit dem GeForce GTX 280 und GTX 260, die im Gegensatz zu bisherigen GeForce-Lösungen eine doppelte Genauigkeit bei 64-Bit-Fließkommaberechnungen unterstützen (Double Precision Support), stellt der Grafikchiphersteller neue GPUs vor, die ein Vielfaches einer Intel-CPU an Rechenleistung bieten. Der GeForce GTX 280 erreicht eine Leistung von 933 GigaFLOPS, während ein Intel-Quad-Core mit 3 GHz lediglich auf 96 GigaFLOPS kommt. Dies realisiert der Chip mit 1,4 Milliarden Transistoren, womit die Nvidia-Lösung über deutlich mehr elektronische Schalter als der Intel-Quad-Core Extreme Q9650 mit 820 Millionen verfügt. Die 240 Rechenkerne des GTX 280, die in 30 Einheiten mit je acht Stück angeordnet sind, prädestinieren den Chip für parallele Verarbeitung. Begünstigt wird die hohe Rechengeschwindigkeit durch eine mit über 140 GByte/s große Speicherbandbreite.

Daten: GeForce GTX 280 gegenüber Core 2 Extreme QX9650
Prozessor Intel Core 2 Extreme QX9650 Nvidia GeForce GTX 280
Transistoren 820 Millionen 1,4 Milliarden
Taktfrequenz 3,0 GHz 1,3 GHz
Kerne 4 240
Cache / Shared Memory 2 x 6 MByte 30 x 16 KByte
Threads per Clock 4 240
Hardware Threads 4 30.720
Peak GigaFLOPS 96 GigaFLOPS 933 GigaFLOPS
Speicherbandbreite 12,8 GByte/s 141,7 GByte/s

Themenseiten: Client & Desktop, Grafikchips, Nvidia

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu GeForce GTX 280 im Test: GPU mit Turbo für 2D-Anwendungen

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *