Virtualisierung: Jetzt beginnt der Kampf um den Desktop

Fällt der Begriff Virtualisierung, denken die meisten IT-Verantwortlichen an VMware. Mit einem Marktanteil von weit über zwei Dritteln beherrscht der Anbieter den Markt für Virtualisierungssoftware weitgehend – auch wenn sich diese Vormachtstellung heute noch weitgehend auf den Servermarkt stützt. Zweiter wichtiger Anbieter ist Parallels. Die Lösungen von Citrix, Microsoft (MSFT), Virtual Iron, Red Hat, Novell sowie Sun schafften laut IDC im vergangenen Jahr zusammengenommen nicht einmal die Fünf-Prozent-Hürde – was aber nicht so bleiben muss.

VMware hat erst vor wenigen Tagen eine deutsche Version des Desktop Manager 2 herausgebracht. Das Tool ist ein Verbindungsmakler, der es erlaubt, die Virtualisierungsplattform von VMware mittels seiner Virtual Desktop Infrastructure (VDI) auf den Desktop auszudehnen. Die Nutzer sollen so einen kompletten Desktop erhalten, der jedoch schneller einzurichten und einfacher zu verwalten sowie günstiger in der Wartung ist als herkömmliche PCs. Außerdem nennt VMware als Vorteile, dass der virtuelle Desktop jederzeit auf dem neusten Stand und erheblich sicherer sei als ein PC.

Im Rahmen der VMware VDI verbindet der VMware Virtual Desktop Manager 2 die Clients mit zentralisierten, virtualisierten Desktops. Als Client-Lösungen kommen unterschiedliche Hardwareplattformen infrage. Auch ein altes Argument der Fat-Client-Fans, die besseren Multimedia-Möglichkeiten, zieht immer weniger. Der VMware Virtual Desktop Manager 2.1 erlaubt etwa für Windows-XP-Desktops die Ausführung bestimmter Codecs auf dem lokalen PC, um so ohne Beeinträchtigungen durch das Netzwerk oder die Serverperformance die bestmögliche Wiedergabe zu bieten.

Ernsthaftester Mitbewerber von VMware ist Parallels. Die Firma bietet ebenfalls Programme zur Virtualisierung für einzelne Arbeitsplatzrechner, seien es nun Windows- oder Apple-Maschinen, andererseits aber mit Parallels Virtuozzo Container auch eine Gesamtlösung für Unternehmen.

Parallels Workstation erlaubt es, Windows, Linux und weitere Betriebssysteme ohne Neustart auf einem PC auszuführen. Ein weiteres Einsatzgebiet ergibt sich durch die zögerliche Akzeptanz von Windows Vista bei Entwicklern: Mit Parallels Workstation lässt sich auch ältere Software, die nicht vollständig zu dem neuen Betriebssystem kompatibel ist, in früheren Windows-Versionen nutzen.

Parallels Desktop für Mac bietet weitgehend dieselben Funktionen unter dem Apple-Betriebssystem Mac OS X. Nachgefragt wird sie besonders von Anwendern, die Windows-Applikationen auf einem Mac ausführen wollen. Auch für die Migration ist das Tool geeignet, lässt sich doch ein komplettes Windows-System in wenigen Schritten auf einen Mac verschieben.

Mit Parallels Virtuozzo Containers soll sich – so der Hersteller – mindestens die Hälfte der heute für die Desktop-Verwaltung anfallenden Kosten einsparen lassen. Grundidee ist auch hier, dass sich durch die zentrale Bereitstellung der virtuellen Desktops vom Server aus der Arbeitsaufwand reduziert. Außerdem bietet die Lösung weniger Angriffsfläche für Hacker und Malware. Schließlich lassen sich durch die Kapselung und Bereitstellung erstens ganz unterschiedliche und zweitens weniger leistungsfähige und damit günstigere Endgeräte benutzen.

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