Steve Jobs‘ Keynote: Doppelt so lang, halb so innovativ

Nach der Keynote von Steve Jobs, in der sich alles um das neue iPhone 2.0 und MobileMe drehte, gab Apple anschließend noch einen Ausblick auf das in gut einem Jahr erscheinende neue Betriebssystem Mac OS X 10.6 Snow Leopard.

Wie Apple verlauten lässt, will man beim nächsten Mac OS X weniger neue Features hinzufügen, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Eine Verschlankungskur in Verbindung von neuen Technologien soll Mac OS X 10.6 Snow Leopard schneller machen. Die Verbesserungen betreffen folgende Bereiche:

  • Microsoft-Exchange-Unterstützung
  • 64 Bit
  • Media und Internet
  • Multicore
  • OpenCL

Mit dem iPhone 3G erhält das erste Apple-Gerät vollständige Unterstützung für Microsoft Exchange. Kein Wunder also, dass man diesen Support auch dem neuen Apple-Betriebssystem Snow Leopard angedeihen lässt. Unter Grand Central fasst Apple Technologien zusammen, die Entwicklern helfen sollen, moderne Multi-Core-CPUs optimal auszunutzen. Zudem sollen größere Teile des Betriebssystems im 64-Bit-Modus ablaufen, was zu einer besseren Ausnutzung vorhandener Speicherreserven führen soll. Außerdem wird der adressierbare Speicher auf 16 Terabyte erweitert, was einer 500fachen Steigerung im Vergleich zur aktuellen Mac-OS-Version entspricht.

Durch eine verbesserte Unterstützung moderner Codecs soll mit Quicktime X unter Mac OS X 10.6 Snow Leopard das Abspielen von Media-Dateien effizienter werden. Eine optimierte JavaScript-Engine für Safari sorgt speziell bei AJAX-basierten Applikationen für eine deutliche Leistungssteigerung. Allerdings dürfte die Verbesserung auch ältere Leopard-Versionen betreffen. Der Test mit der aktuellen Webkit-Version, die die technische Grundlage von Safari darstellt, zeigt die Leistungssteigerungen bei JavaScript-Anwendungen auch schon mit der aktuellen Leopard-Variante.

Last but not least will Apple die Leistungsfähigkeit moderner Grafikprozessoren nutzen, um rechenintensive Applikationen wie Videoencoding deutlich zu beschleunigen. Die als OpenCL (Open Compute Library) bezeichnete Technik hat Apple nicht näher spezifiziert. Grafikchiphersteller wie ATI/AMD und Nvidia propagieren schon seit einiger Zeit die Vorteile der GPUs bei bestimmten Anwendungen. Laut Nvidia sind Applikationen, die mit der hauseigenen CUDA-Technik entwickelt wurden und die Leistungsfähigkeit von Nvidias GPUs nutzen, um ein Vielfaches schneller als mit Intels schnellsten Quad-Core-Chip. Umfangreiche Finanzdatenanalysen sollen etwa um den Faktor 149 schneller ablaufen. Kürzlich zeigte Nvidia ein Plugin für iTunes, das einen Spielfilm mt der 18-fachen Geschwindigkeit ins H.264-Format umwandelt, als dies einem 3,2 GHz schnellen Penryn-Quad-Core gelingt.

Themenseiten: Apple, Mac, Mobil, Mobile, iPhone

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1 Kommentar zu Steve Jobs‘ Keynote: Doppelt so lang, halb so innovativ

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  • Am 18. Juni 2008 um 11:06 von Das Bo

    Firefox im Appstore – na und?
    " … Nur 70 Prozent der Einnahmen gehen direkt an die Entwickler. Der Rest gelangt auf das Apple-Konto. Aus diesem Grund wird es für das iPhone auch keinen Firefox-Browser geben. Das gab Mozilla-Chefentwickler Mike Schroepfer im Interview mit ZDNet.de zu Protokoll, der den App-Store von Apple als unvereinbar mit der Open-Source-Entwicklung sieht. …"

    Das wäre ein Problem, wenn Firefox Geld kosten würde. Steve Jobs hat aber auch ebenso angekündigt, dass man seine Software auch komplett kostenlos im Appstore anbieten kann – insofern verstehe ich das Argument jetzt nicht?

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