AMD mit weiteren Anschuldigungen gegen Intel

Angeblich wurden auch Acer und Lenovo von Intel unter Druck gesetzt

AMD hat seine Klage gegen Intel vor dem US-Bezirksgericht in Delaware erweitert. AMDs Darstellung zufolge hat Intel große US-Computerhersteller bestochen und unter Druck gesetzt, damit sie Intel-Prozessoren verwenden. Bisher waren Dell, IBM und Hewlett-Packard genannt worden, die neue Eingabe enthält laut Wall Street Journal zudem die Namen Acer und Lenovo sowie die einer Reihe japanischer Hersteller.

Die Eingabe von AMD umfasst 108 Seiten, berichtet die Wirtschaftszeitung. Einen Großteil der Anschuldigungen konnten die Journalisten aber nicht lesen: Wesentliche Bestandteile des Dokuments sind nach US-Recht geschwärzt, um zu verhindern, dass Geschäftsgeheimnisse börsennotierter Unternehmen an die Öffentlichkeit gelangen. Schließlich handelt es sich um die Auswertung von Material, das die E-Mail-Korrespondenz zwischen Intel-Managern und Vertretern diverser PC-Hersteller umfassen soll.

Intel reagierte auf die Eingabe mit einem abschätzigen Kommentar: AMD wolle lediglich legitime Konkurrenz vor Gericht bekämpfen.

Die Ermittlungen gegen Intel laufen seit 2005 – sowohl in den USA, wo außer AMD auch der Staat New York ein Verfahren angestoßen hat, als auch in Europa, wo die EU gegen den Chiphersteller ermittelt: Das Unternehmen hat möglicherweise mit unfairen Rabatten gegen europäisches Kartellrecht verstoßen.

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3 Kommentare zu AMD mit weiteren Anschuldigungen gegen Intel

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  • Am 6. Mai 2008 um 23:56 von E8400

    Unfair?
    Wie kann ein Rabatt denn unfair sein ? Wenn ich einen in etwa gleichwertigen Prozessor billiger bekomme, nur weil ein anderer führender Chiphersteller seine Hausaufgaben in puncto Entwicklung nicht gemacht hat und diese eben nicht durch Preisnachlässe ausgleichen kann ? Als nächstes wird AMD wohl die Notbremse ziehen und auch in Billiglohnländer auswandern, damit ebenfalls mit "unfairen" Rabatten gekontert werden kann. Tsss…

    • Am 7. Mai 2008 um 8:16 von Roy

      AW: Unfair?
      Unfair soll hier sicherlich heißen dass man teilweise Rabatte unter den Produktionskosten gemacht hat. Die gesetzlichen Rabatt-Rahmenbedingungen kenne ich nicht genau, aber es gibt welche. Deswegen unfair = ungesetzlich.
      Nichts desto trotz würde ich als Endverbraucher natürlich auch schauen wo ich was am günstigsten herbekommen.

    • Am 7. Mai 2008 um 9:54 von Hotstepper

      AW: Unfair?
      Es geht um den Missbrauch einer marktbeherschenden Stellung.

      Wenn z.B. Microsoft Dell sagen würde das sie keinen Rabatt mehr bekommen wenn sie Ubuntu Linux installieren, und sie dadurch einen klaren Wettbewerbsnachteil gegenüber HP haben.

      Was macht dann Dell wohl und wie würdest du demgegenüber stehen?

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