IDF: Intel führt Atom-CPU offiziell ein

Chip soll in netzzentrierten Geräten zum Einsatz kommen

Intel hat am ersten Tag des Intel Developer Forum (IDF) in Shanghai den seit einiger Zeit angekündigten Atom-Chip samt zugehöriger Plattform offiziell eingeführt. Zur Familie gehören fünf CPUs mit Taktraten zwischen 800 MHz und 1,86 GHz. Sie sollen in so genannten Mobile Internet Devices (MIDs) zum Einsatz kommen, die die Lücke zwischen Notebooks und PDAs füllen.

Die Atom-CPU (Codename: Silverthorn) basiert auf dem x86-Befehlssatz und unterstützt wie die Core-2-Architektur Virtualisierung und SSE3. Die Chips sind mit 800 MHz, 1,1 GHz, 1,33 GHz, 1,6 GHz und 1,8 GHz erhältlich. Die drei schnellsten Modelle verfügen über das vom Pentium 4 bekannte Hyperthreading. Atom wird in 45-Nanometer-Technik gefertigt und verfügt über 47 Millionen Transistoren. Die TDP liegt zwischen 0,65 und 2,4 Watt. Intel gibt die durchschnittliche Leistungsaufnahme mit 160 bis 220 Milliwatt an.

Die bislang unter dem Namen Menlow bekannte Plattform wird als „Intel Centrino Atom Processor Technology“ bezeichnet. Ein „System Controller Hub“ integriert 3D-Grafik, Hardwarbeschleunigung für HD-Video (720p und 1080i), Audio, USB und PCI Express. OEMs können optional Geräte mit WLAN-, Wimax- und HSDPA-Modul zusammenstellen.

Erste MIDs sollen im laufenden Quartal auf den Markt kommen. Zu den Hardware-Partnern gehören Asus, Fujitsu, Gigabyte, Lenovo, Samsung und Panasonic. Unter der TK-Providern, die MIDs vertreiben wollen, ist auch T-Mobile. Über die geplanten Preise wurde bislang nichts bekannt.

Anand Chandrasekher, Senior Vice President der Ultra Mobility Group, betonte in einer Rede das Portential von MIDs mit Atom. Die Geräte hätten gegenüber konkurrierenden Mobilplattformen auf ARM-Basis eine deutlich höhere Performance. So könnten immer komplexere Website schnell gerendert werden. Der Bedarf nach dieser Gerätekategorie sei vom Boom im Bereich Social Networking geweckt worden.

Ein weiterer Vorteil von Atom sei, dass x86-Software nicht aufwändig portiert werden müsse. Dies betonte Adobe-CTO Kevin Lynch in einer Stellungnahme, die auf dem IDF per Video eingespielt wurde. Die Adobe-Runtime Air werde ab Herbst auch auf linuxbasierten MIDs laufen.

Der Menlow-Nachfolger Moorestown soll 2009 oder 2010 erscheinen. Er integriert alle Komponenten auf einem Chip („System on a Chip“). Aufgrund einer weiter verringerten Leistungsaufnahme und der kompakteren Bauform ist auch ein Einsatz von Moorestown in Smartphones geplant.

In den ersten beiden Gerätekategorien soll die Atom-Plattform zum Einsatz kommen (Bild: ZDNet).

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