Telekom-Aktie im Keller

Grund für den Kursrutsch sind missverständliche Äußerungen des Festnetz-Vorstands

Der Aktienkurs der Deutschen Telekom ist gestern vorübergehend auf 9,92 Euro eingebrochen. Damit gab das Papier um fast 13 Prozent nach und landete auf dem tiefsten Stand seit März 2003. Erst am Nachmittag erholte sich die Aktie und zog auf 10,59 Euro an.

Auslöser des Kursrutsches waren missverständliche Äußerungen von Festnetz-Vorstand Timotheus Höttges auf dem Investorentag der Telekom in Bonn, er erwarte 2008 im Festnetz einen weiteren Umsatz- und Ergebnisrückgang. Der Umsatz werde voraussichtlich um vier bis sechs Prozent schrumpfen, sagte Höttges vor Analysten. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) sinke um fünf bis acht Prozent. 2010 sei dann aber mit keinen weiteren Rückgängen zu rechnen.

Eigentlich wollte Höttges ausdrücken, dass Umsatz und Gewinn sich bis 2010 wieder stabilisieren und dass die Telekom auf einem guten Weg sei. Doch die Anleger hatten die Äußerungen anders interpretiert und mit Verkäufen reagiert.

Die Deutsche Telekom indes kann sich den Kurssturz nicht erklären. „Wir bestätigen die Prognose von Höttges“, sagte ein Sprecher. Die Aussagen des Vorstands seien in der Konzernprognose berücksichtigt. Der Kurssturz sei nicht nachvollziehbar, da es keine neuen schlechten Nachrichten gebe. Das Gegenteil sei der Fall. Beim bereinigten Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen rechne man mit einer gegenüber 2007 stabilen Entwicklung.

Analysten zufolge ist der Markt „hoch nervös“. Seit der Gewinnwarnung von Siemens habe jeder noch so kleine Hinweis auf einen Rückgang einen Kurssturz zur Folge.

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