Tu Gutes und werde reich damit

Besonders in Mode sind derzeit Modelle zur Erschließung von finanziell schwachen Schichten sowie von Ländern mit ausbaufähiger Infrastruktur. Für die Konzerne kommt nämlich hinzu, dass sie sich so neue Märkte erschließen und vertragliche Abhängigkeiten erzielen. Man denke hier an die ebenfalls gerne als Hilfe für arme Länder etikettierten Lieferungen von patentiertem (und oft auch genmanipuliertem) Saatgut, das mit der Auflage angeboten wird, kein eigenes Saatgut mehr zu verwenden. Hier beginnt der Selbstbetrug der reichen Konzerne.

Denn Unternehmen sind grundsätzlich nicht an Zielen wie Wohltätigkeit und Ökologie ausgerichtet, sondern an Wirtschaftlichkeit. Solange Unternehmen sich mit armen Käuferschichten neue Märkte erschließen und mit ökologischen Konzepten Strom und Reisekosten sparen, herrscht Friede, Freude, Eierkuchen. Aber wehe, die Margen sinken. Und die Margen sinken irgendwann immer, denn ein erfolgreiches Geschäftsmodell wird umgehend kopiert, so dass durch Konkurrenz Druck auf die Preise (und oft auch die Qualität) ausgeübt wird.

Bleibt jedoch die Rendite hinter den Erwartungen zurück, richten Unternehmen und Geldgeber ihr Augenmerk schnell wieder auf lukrativere Investitionen. Dann interessiert es wenig, was aus den Telefon-Ladies in Bangladesch wird. Auch führt aus ökologischer Sicht der Wettbewerb mit Produkten, die Bedürfnisse nicht stillen, sondern erst wecken (internetfähige Faxgeräte, Handy-TV) oft zur Verschwendung natürlicher Ressourcen.

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