Linkspartei zeigt Wikipedia an

Stellvertretende Vorsitzende sieht übermäßige Verwendung von NS-Quellen als Missbrauch

Die stellvertretende Vorsitzende der Partei „Die Linke“, Katina Schubert, hat Strafanzeige gegen das Internetlexikon Wikipedia wegen der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole gestellt. Dies macht Schubert jetzt auf der Partei-Website publik.

Schubert schreibt: „Es kann und darf nicht sein, dass Einträge aus NS-Quellen zitieren und weit über das rechtlich geschützte Maß an Aufklärung hinaus Materialien und Kennzeichen verfassungsfeindlicher und verbotener Organisationen Verwendung finden.“ Durch ihre Anzeige wolle sie die Online-Enzyklopädie dazu zwingen, politische und ethische Standards einzuführen, die einen Missbrauch durch Nazis unmöglich machten.

In Deutschland ist es gesetzlich verboten, Hakenkreuze zu zeigen. Dieses Gesetz steht aber spätestens in der Kritik, seit in mehreren Prozessen Personen wegen des Tragens durchgestrichener Hakenkreuze als antifaschistisches Symbol verurteilt wurden. Die Liste dieser Urteile lässt sich ebenfalls bei Wikipedia nachlesen. Auch hatte die deutsche Bundesregierung in diesem Jahr erwägt, während ihrer EU-Ratspräsidentschaft ein EU-weites Verbot durchzusetzen, war aber in Brüssel an „massiver Kritik“ gescheitert, wie tagesschau.de berichtete.

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Neueste Kommentare 

6 Kommentare zu Linkspartei zeigt Wikipedia an

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  • Am 6. Dezember 2007 um 19:57 von Jean Doute

    Einfach krank !
    Haben die Linken eigentlich nichts wichtigeres zu tun, als sich um solche unbedeutende Details zu bekümmern ? Oder machen diese, wie so gewohnt, viel Krach um die eigene Inkompetenz zu vertuschen ?

  • Am 6. Dezember 2007 um 22:32 von megadoc

    Auch Stalin kommt in Wikipedia vor
    Analog fordere ich, dass auch alle Infos zu Stalin und zur DDR, zu Kuba und zu China entfernt werden!

    • Am 6. Dezember 2007 um 23:52 von mrx

      AW: Auch Stalin kommt in Wikipedia vor
      Das wäre falsch. Dann könnte man ja auch nicht mehr beweisen, dass die Linksextremisten ebenfalls verbrecherischen Regimen hinterher träumen.

  • Am 7. Dezember 2007 um 1:44 von Sebastian

    Jetzt zieht es internationale Kreise
    Da die gute Frau ja anscheinend von der Netzkultur soviel Ahnung hat wie… muss sie sich auch nicht wundern, wenn gerade eben die Nachrichtenagentur Reuters ihre absurde Anzeige WELTWEIT in englisch veröffentlicht hat. Mehr infos unter: http://www.tutsi.de/katina-schubert-international-bekannt/2007/12/07/tutsi-blog-aktuell/

  • Am 8. Dezember 2007 um 19:20 von Lukas H. Kringe

    Na immerhin!
    Dass die Linkspartei Wikipedia angezeigt hat, zeigt schon große Erfolge; selbst dieser kleine Kommentar ist ein Teil davon. Dass die Linkspartei gerne mal Aufmerksamkeit erzeugt, um zu demonstrieren, dass die "Deutsche Linke" doch nicht tot sei, wissen wir. Auch davor, seltsame Wege dafür zu gehen, ist kein Tabu mehr.
    Im Endeffekt hat man doch alles erreicht, was man wollte: einmal wieder was Besonderes fabriziert und sich die Aufmerksamkeit der Leute gesichert. Jene, die bemängeln, dass die Bürokratie und die Normung in Deutschland viel zu stark ausgeprägt sei, kreiden "zu große Hakenkreuze" in einem Enzyklopädieartikel an; mit der Absicht, Wikipedia der rechten Sparte zuzuordnen. Punkt. Soweit alles klar. Alles, was Wissen oder Information repräsentiert, sollte am besten in die "linke Wahrheit" umgeformt Werden… halt! Stopp, Propaganda und Populismus, das klingt zusehr nach dem, wogegen wir kämpfen, nein, wir benutzen einfach keine Begriffe für das, was wir praktizieren und betreiben. Wir umschreiben es einfach mit "sozialer Gerechtigkeit" etc etc.
    Es stellt sich doch im Nachhinein heraus, dass sich die Extreme sich näher sind, als die Extreme jeweils der Mitte. Naja soll jeder meinen, was er will, jedenfalls sollten die, die es noch können, sich nicht von solchen verzweifelten Versuchen nach dem Erreichen der Aufmerksamkeit der Leute beeindrucken lassen, sondern diese eher mit Besorgnis und Mitleid für eine sterbene Art bekunden.

  • Am 22. Dezember 2007 um 15:11 von Hans-Jürgen Berger

    Linkspartei zeigt Wikipedia an
    Symbole der Nazi-Herr- und Frauenschaft sind vom Grundsatz her Geschichte. Auch, wenn es immer wieder Menschen gibt, die meinen, diese Zeichen als Insignien einer "neuen" Bewegung nutzen zu können/müssen. Fatal natürlich, aber im Grunde eben Geschichte. Und Selbige muss dokumentiert werden dürfen. Nur dann ist es möglich, nichts vom Geschehenen zu vergessen und parallel dazu zu lernen, dass sich unter anderem so etwas nicht wiederholen darf! Ergo: Die Linkspartei, bestehend ja zu einem Teil aus Ehemaligen der SED, sollte sich mit der Geschichte nicht so schwer tun, diese ist auch (in Persona!) im Gebiet der damaligen DDR verwurzelt und kann auch im Osten Deutschlands nicht einfach gestrichen werden (so wie die Fotos von Sahra Wagenknechts Hummer-Gelage, die von einer Kamera einfach mal gelöscht wurden).

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