Die emulierte Hardware passt sich, wie von Vmware gewohnt, an das Gastbetriebssystem an. Für Netzwerkadapter und Festplatten-Controller stehen verschiedene Modelle zur Verfügung. Bei der Einrichtung einer virtuellen Maschine wird ein Modell gewählt, welches vom Gastbetriebssystem direkt vom Original-Installationsmedium unterstützt wird.

Installiert man Windows Vista, emuliert Fusion beispielsweise einen Intel-Pro-MT/1000-Netzwerkadapter, da das neue Microsoft-OS diesen 1 GBit/s Adapter inklusive TCP-Offloading unterstützt. Installiert man Windows NT 4.0 oder Windows 98, wird ein 100-MBit/s-Amd-Pcnet-Adapter emuliert, da für diese Betriebssysteme keine Treiber für einen TCP-Offloading-Adapter zur Verfügung stehen.

Als Grafikkarte wird eine eigene Vmware-Karte emuliert, die in punkto 2D-Beschleunigung auf dem neuesten Stand ist. Als 3D-Beschleunigung steht allerdings nur DirectX 8.1 zur Verfügung. Die meisten neueren Spiele benötigen jedoch mindestens Version 9.0. Somit kann man nur feststellen, dass bezüglich 3D-Hardwarebeschleunigung lediglich ein Anfang gemacht wurde. Bis diese Technologie in virtuellen Maschinen tatsächlich mit modernen Anwendungen nutzbar ist, wird noch einige Zeit vergehen. Das von professionellen 3D-Anwendungen genutzte OpenGL steht nicht mit Hardwarebeschleunigung zur Verfügung.

Mittlerweile Standard in der Virtualisierungstechnik ist die USB-2.0-Unterstützung. Hier lässt Fusion keine Wünsche offen: Sämtliche USB-2.0-Geräte können per Mausklick wahlweise Mac OS oder der Gastmaschine zur Verfügung gestellt werden. Im Test funktionierte eine Logitech Quickcam STX in einer Vista-Gastmaschine sowohl in der 32-Bit- als auch in der 64-Bit-Version einwandfrei.

Ausgezeichnete Leistungswerte für Fusion

Die Performance von Fusion ist exzellent: Der rein auf CPU-Leistung abzielende Cinebench R10 erzielt bei Nutzung einer CPU einen Wert von 2487 mit 32-Bit-Vista. Der Test unter nativ gebootetem Windows erreicht 2643 Punkte. Somit liegt der Leistungsverlust durch die Virtualisierng bei weniger als sechs Prozent. Bei der Nutzung von zwei CPUs erzielt Fusion einen Wert von 4688, unter nativem Windows errreicht Cinebench einen Wert von 5051. Das ergibt einen Verlust von etwa sieben Prozent.

Schwach dagegen zeigt sich Fusion, wenn im Hintergrund viel Festplatten-Aktivität stattfindet. Im Test wrrden mit dem Finder 32 GByte Daten in ein anderes Verzeichnis derselben Festplatte kopiert. Während die nativen Applikationen für Mac OS weiterhin ein gutes Antwortverhalten haben, sind die Windows-Programme kaum noch zu bedienen.

Ebenfalls störend ist die lange Zeit, die Fusion benötigt, um eine virtuelle Maschine betriebsbereit zu bekommen. Noch bevor das Gastbetriebssystem mit dem Booten beginnt, legt Fusion eine virtuelle Hauptspeicherdatei in voller Größe an. Das dauert bis zu 30 Sekunden.

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