Großbritannien: Immer weniger Frauen wollen IT-Jobs

Trotz guter Aufstiegschancen steigen viele weibliche Mitarbeiter aus

Eine Studie des Chartered Management Institute (CMI) und des Gehaltsforschungsinstituts Remuneration Economics hat ergeben, dass 5,7 Prozent aller in der IT-Branche angestellten Frauen im vergangenen Jahr ihren Job gekündigt haben. Das entspricht einem Anstieg der Aussteigerinnenquote von 2,1 Prozent.

„Dieser Zuwachs ist beängstigend und könnte den derzeitig bestehenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften weiter verschlimmern“, sagt Val Lawson, Vorsitzende des Women in Management Network. Gleichzeitig stiegen die Gehälter für Frauen im Durchschnitt nur um 2,9 Prozent, wohingegen die Männer 3,1 Prozent mehr Lohn bekamen. Somit ist die Bezahlung von Männern zum ersten Mal seit elf Jahren prozentual stärker gestiegen als die von Frauen. Dagegen werden IT-Managerinnen in Großbritannien schneller befördert als ihre männlichen Kollegen. Mit durchschnittlich 37 Jahren sind die Teamleiterinnen typischerweise fünf Jahre jünger als Männer in vergleichbaren Positionen.

Außerdem erhalten Frauen häufiger Prämien: Vergangenes Jahr haben 46,5 Prozent der weiblichen IT-Angestellten eine Prämienzahlung bekommen, aber nur 30,8 Prozent der Männer. Dafür sind die Boni für Frauen in der Regel 30 Prozent niedriger als für Männer und machen somit einen geringeren Anteil der Gesamtvergütung aus.

Insgesamt verdienten Managerinnen im vorigen Jahr im Durchschnitt 92.000 Dollar, etwa 4200 Dollar weniger als ihre männlichen Kollegen. „Die Unterschiede der Gehälter werden wahrscheinlich noch zunehmen, da sich die schnelleren Beförderungen nicht im Gehalt widerspiegeln“, erklärt Jo Causon, Marketing-Direktor von CMI.

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2 Kommentare zu Großbritannien: Immer weniger Frauen wollen IT-Jobs

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  • Am 24. Oktober 2007 um 14:52 von Henrike Barge

    IT-Jobs und Frauen
    Die meisten Informatikerinnen, die ich kenne, haben keinen Abschluß in Informatik/ Computer Science, sondern einen Abschluß in ‚Bindestrichinformatik‘ oder einen Masters in Computing.
    Damit sind die Chancen fest angestellt und befördert zu werden, trotz Fremdsprachen und anderer Fachkenntnisse (z.B. med. Informatik oder Neuroinformatik) ehr gering.

  • Am 11. März 2008 um 16:46 von Henrike Barge

    vorheriger Kommentar
    Um nicht von Bindestrich- und Computingstudiengängen abzuhalten: sie sind wissenschaftl. gesehen die interessanteren Studiengängen. Sie sind oft individueller angelegt und meist auch zukunfts orientierter als viele der Diplom Informatik oder Computer Science Masters Studiengänge. Leider hat sich das noch nicht bei allen Firmen herumgesprochen.

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