Tragbarer Fotodrucker für Einsteiger: Lexmark P350

Funktionsumfang
Der Lexmark P350 kann als eigenständiger Fotodrucker verwendet oder an einen PC angeschlossen werden. Im Standalone-Modus braucht man lediglich die Bildschirmanweisungen zu befolgen, die Dreifarben-Tintenpatrone einzusetzen und das Stromkabel einzustecken. Zum Drucken vom PC legt man einfach die Treiber-CD ein und folgt den Anweisungen des Assistenten.

Zum Drucken direkt vom P350 wird die Speicherkarte in den entsprechenden Steckplatz eingesteckt oder man verbindet die Kamera oder ein anderes Flash-Speichergerät über den USB-Port. Über das Menü können alle Fotos auf der Karte auf einmal oder wahlweise alle Fotos innerhalb eines bestimmten Zeitraums oder eine Auswahl von Fotos gedruckt werden. Für eine gezielte Auswahl kann man die Fotos einzeln anzeigen und die gewünschten Bilder auswählen, bearbeiten und am Ende alle ausgewählten Fotos auf einmal ausdrucken. Schließlich kann man sich alle Fotos als Diashow anzeigen lassen und daraus die gewünschten Bilder auswählen. Dann können aber nur rote Augen unterdrückt und Bilder gedreht werden.

Die Bilder können auch als Fotoindex mit 12 Bildern mit einer Größe von 10 x 15 Zentimetern pro Indexblatt gedruckt werden. Das erweist sich als weniger praktisch als man zunächst denkt: Die Fotos im Index sind mit ihrem Dateinamen gekennzeichnet, aber beim Durchblättern der Fotos auf dem Display sieht man nur die Fotonummer. Diese Indexfunktion wäre nur dann wirklich praktisch, wenn der P350 in beiden Fällen die gleichen oder noch besser beide Informationen liefern würde, so dass man aus der Übersicht schnell und direkt zum gewünschten Bild springen kann. Beim Epson Picturemate 200 und dem Selphy DS810 ist dies möglich.

Zur Bearbeitung der Fotos stehen nur wenige Funktionen zur Auswahl. So kann man zwar die Helligkeit manuell einstellen, nicht aber den Kontrast oder den Farbton. Neben der Einstellung der Helligkeit hat man die Möglichkeit, Bilder zuzuschneiden, die Funktion Auto Enhance zu deaktivieren, rote Augen zu unterdrücken, Farbeffekte wie Sepia, Antikbraun und Antikgrau hinzufügen, das Bild zu drehen oder einen Rahmen hinzufügen.

Die Auto Enhance-Funktion ist etwas undurchsichtig – die Bedienungsanleitung gibt keinen Aufschluss darüber, wozu sie eigentlich dienen soll. Wahrscheinlich soll sie die Bildqualität verbessern, aber wie das vonstatten gehen soll, wird nicht erklärt. Die Aktivierung von Auto Enhance bei einigen zu dunklen, leicht unscharfen oder schlecht ausgeleuchteten Bildern führte im Test zu keiner erkennbaren Verbesserung. Wenn überhaupt hatte der Drucker in einem der Bilder gewisse Reflexionen auf Gesichtern verringert, aber insgesamt war das Bild sogar weniger scharf als der „ursprüngliche“ Ausdruck.

Der Lexmark bietet eine ungewöhnliche Rahmenfunktion, die das gewünschte Foto mit einem Rahmen in einem von vier Designs (in 20 Farben) versieht. Es gibt nur wenige und dazu noch billig aussehende Designs, die leider nicht besonders attraktiv sind.

Wer Fotos vom PC drucken will, kann dies direkt aus seinem bevorzugten Fotoprogramm heraus tun oder einzelne Fotos mit dem Lexmark-Zusatzprogramm Fast Pics auswählen und bearbeiten. Seltsamerweise enthält Fast Pics weniger Bearbeitungsoptionen als das Menü des P350. So kann man zum Beispiel rote Augen reduzieren, Bilder zuschneiden und „automatisch fixieren“, aber weder die Helligkeit einstellen noch Rahmen hinzufügen. Der Epson Picturemate 200 bietet im Standalone-Modus ebenfalls nur wenige Bildverbesserungsmöglichkeiten, aber hier bekommt man wenigstens mit dem mitgelieferten Bildbearbeitungsprogramm eine bessere Kontrolle über seine Fotos.

Nach dem Anschließen des P350 an den PC können die Fotos von einer Speicherkarte über Fast Pics kopiert werden. Der Epson Picturemate 200 kann die Fotos aber auch in der entgegengesetzten Richtung übertragen. Alternativ könnte man die Fotos von einer Speicherkarte auf einen USB-Speicher wie einen USB-Stick übertragen – mit dem Picturemate 200 funktioniert dies allerdings nicht.

Wie Epson verkauft auch Lexmark ein Foto-Kit mit einer Dreifarben-Tintenpatrone und 100 Blatt Fotopapier im Format 10 x 15 cm. Im Internet war kein Ersatzpapier zu finden, aber der empfohlene Verkaufspreis für das Verbrauchsmaterial beträgt rund 30 Euro für eine Tintenpatrone und 100 Blatt Papier, womit ein Ausdruck 30 Cent kostet. Das entspricht etwa den Druckkosten des Epson Picturemate (den Anschaffungspreis des Druckers natürlich nicht eingerechnet).

Performance
Der Lexmark P350 brauchte für den Fotodruck fast doppelt so lange wie die Modelle von Epson oder Canon. Er druckte randlose Bilder von 10 x 15 Zentimeter Größe mit einer Geschwindigkeit von 0,56 Seiten pro Minute. Der Picturemate 200 lieferte hingegen 1 Seite pro Minute, der Canon 1,11 Seiten pro Minute.

In puncto Qualität liegt der Lexmark P350 nur im Mittelfeld. Das empfohlene Papier ist weder glänzend noch matt wie übliches Fotopapier, sondern sieht etwa aus wie bei einem Zeitschriftencover oder einer Postkarte. Das ist weder gut noch schlecht, nur eben anders als üblich. Aber die Bilder sind immerhin scharf, und die Farbbearbeitung ist bedienerfreundlicher als beim Epson Picturemate 200, wenn auch hier das Bild ebenfalls etwas grobkörnig erscheint. Insgesamt reicht die Druckqualität für gelegentliche Schnappschüsse sicherlich aus.

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