Microsofts bringt „Dynamics Entrepreneur Solution“ für KMUs

Von der Desktop- zur Enterprise-Company: Mit seiner neuen Unternehmenssoftware "Entrepreneur" für kleine Unternehmen versucht Microsoft neuerlich einen Angriff auf Anbieter wie Sage oder Lexware. Allerdings muss der IT-Gigant noch viele Hürden meistern.

Zunächst die Fakten: Microsoft bietet künftig mit der „Dynamics Entrepreneur Solution“ ERP-Software, die vollständig auf der längst bekannten NAV-Lösung basiert. „Sie erhalten weitestgehend die gleiche Funktionalität wie sie in unserer Business Essentials Software vorhanden ist. Der einzige Unterschied ist, dass wir kein Software Development Kit dazu ausliefern werden“, sagte Mogens Elsberg, General Manager für Dynamics NAV bei Microsoft, auf der Worldwide Partner Conference (WPC) des Unternehmens in Denver. Und die Erfolgschancen stehen diesmal gut: Microsoft strahlt große Investitionssicherheit aus, und den Verbreitungsgrad der Microsoft-Office-Suite werten Experten als Vorteil für die neue ERP-Lösung. „Die Benutzeroberfläche orientiert sich sehr stark an Microsoft Outlook, was den Trainingsaufwand für das Programm erheblich verringert. Zudem ist die enge Anbindung an Office ein gutes Argument für den Einsatz von Entrepreneur“, erläutert Frank Naujoks, ERP-Experte bei IDC.

Im gleichen Atemzug bezeichnet der ERP-Analyst das Vertriebsmodell von Microsoft allerdings „als kritischen Erfolgsfaktor“. Denn Microsoft Dynamics Entrepreneur Solution soll 795 Euro pro Nutzerlizenz kosten und ist eindeutig auf Volumen ausgelegt. „Wir rechnen mit einer durchschnittlichen Implementierungsdauer von maximal zwei Tagen“, so Mogens Elsberg. Zudem soll der in der Software enthaltene „Wizard“ für ein Software-Setup „out-of-the-box“ sorgen. „An diesem Vertriebsmodell werden zertifizierte NAV-Partner wenig Interesse haben“, sagt Frank Naujoks im Hinblick auf die limitierten Möglichkeiten der Microsoft-Partner, den Anwendern zusätzliche Dienstleistungen verkaufen und Änderungen am Software-Layout vornehmen zu können.

Ein Problem, dem der deutsche Microsoft-Mittelstandschef Robert Helgerth mit einem ganz neuen Vertriebsmodell entgegen treten will. Microsoft Dynamics Entrepreneur Solution wird mittels so genannter Value Added Distributoren (VAD) vertrieben. Die Microsoft-Partner können das neue Produkt ausschließlich über diese spezialisierten Kompetenzzentren beziehen. Die VADs wiederum sollen eng mit Microsoft und den Partnern zusammenarbeiten, sie schulen und für Rückfragen und technischen Support zur Verfügung stehen. Dafür wird Microsoft, so Helgerth, in den kommenden Monaten verstärkt versuchen, Sage- und Lexware-Partner für seine neue Software zu begeistern. „Der Erfolg dieses Vertriebsmodells ist auch der Dreh- und Angelpunkt für den weiteren Erfolg der Software“, erläutert Naujoks.

Themenseiten: IT-Business, Microsoft, Mittelstand, Strategien

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