Halbleiterindustrie beklagt Umsatzeinbußen

Flash-Memory-Anbieter drängen auf Marktanteile

Die Vereinigung der Halbleiterindustrie SIA hat für das Jahr 2007 einen großen Rückgang beim Umsatzwachstum für ihre Branche festgestellt. Dieser sei vor allem auf alarmierende Preisrückgänge zurückzuführen. Die SIA musste die anfänglich erwartete Wachstumsrate von zehn Prozent für das laufende Jahr korrigieren. Sie rechnet nur noch mit einer mageren Umsatzzunahme um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das entspricht einem Plus von 252 Milliarden Dollar.
Der durchschnittliche Verkaufspreis für DRAMs, die als Hauptspeicher in PCs eingesetzt werden, fiel zwischen Dezember 2006 und April 2007 um 33 Prozent. Die Preise für Flash-Memory sind im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent gefallen während die Stückzahlen um 54 Prozent anstiegen. „Das ist völlig unangemessen“, empört sich George Scalise, Präsident von SIA. Normalerweise würden die Preise nur um ungefähr 20 Prozent pro Jahr fallen.

Hintergrund für den starken Preisverfall sei ein Kampf um Marktanteile, auch wenn damit der Gewinn zurück ginge. ‚Es gibt viele neue Anbieter die mit aller Macht versuchen Marktanteile zu gewinnen“, sagt Scalise. Auch Dan Francisco, Sprecher des Speicherkarten-Herstellers Micron Technology bestätigt, dass einige Firmen aus Taiwan und China immer aggressiver nach Marktanteilen jagen. Als Gegenmaßnahme sind Micron und Intel ein Jointventure eingegangen, um sich auf diesem Wege einen größeren Anteil am Flash-Memory-Markt zu sichern.

Laut Scalise tragen vor allem diejenigen Unternehmen zum Preisverlust bei, die die Herstellung der Chips für Firmen ohne eigene Produktionsanlagen übernehmen. Vor allem in China schießen derartige Fabriken nur so aus dem Boden und bieten ihre Überschusskapazitäten zu Tiefstpreisen an.

Alles andere in der Branche sein in bester Ordnung. Die Fabriken seien zu 80 Prozent ausgelastet, die Nachfrage nach Elektronikprodukten falle unverändert gut aus und es gebe keine ungewöhnlichen oder dramatischen Produktionsneuheiten. Aus Erfahrung weiß man außerdem, dass die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte normalerweise zunimmt, was zu einer Verringerung des Angebots und damit zu Preissteigerung führt. So zumindest hofft die Industrie.

Unter Annahme politischer und wirtschaftlicher Stabilität wird nach Vorhersagen der SIA die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate 2006 bis 2010 bei 5,5 Prozent liegen.

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