Umweltbelastung: Computer so schädlich wie Flugzeuge

IT-Verantwortlichen mangelt es am Umweltbewusstsein

Laut einer Gartner-Schätzung ist die IT-Industrie für zwei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich – das ist genauso viel wie die Belastung durch Flugzeugabgase.

Gartners Schätzungen basieren auf der gesamten Energie, die PCs, Server, Kühlsysteme, Telefonanlagen, Mobiltelefone, lokale Netzwerke, Telekommunikation und Drucker in den Büros weltweit verbrauchen. Hierin eingeschlossen sind auch die gesamte IT der Wirtschaft und der Regierungen sowie alle TK-Infrastrukturen weltweit. Mit Ausnahme von Mobiltelefonen und privaten Computern wurde die Heimelektronik jedoch nicht berücksichtigt.

Laut Gartner-Analyst Simon Mingay haben die IT-Unternehmen in den kommenden fünf Jahren mit zunehmenden finanziellen, umweltpolitischen und legislativen Belastungen zu rechnen, um ökologisch verträglicher zu arbeiten. Nur wenige IT-Manager sind sich laut Mingay der vielen Auflagen bewusst, die es bereits jetzt auf diesem Gebiet gibt, und sie haben darüber hinaus auch noch nicht die von ihnen verursachten Umweltbelastungen erkannt.

Gartner schreibt, den Technologie-Einkäufern fehle das Verständnis für die ökologischen Auswirkungen und den Lebenszyklus von IT-Produkten und -Services. Außerdem gebe es zu wenige wirtschaftliche Anreize und gesetzliche Auflagen, um ein Umweltbewusstsein zu entwickeln.

Erst langsam würden Umweltfaktoren beim Technologie-Kauf eine Rolle spielen. Gartner glaubt, dass bis 2010 rund ein Drittel aller IT-Organisationen mindestens ein ökologisches Kriterium unter den sechs wichtigsten Einkaufsanforderungen auflistet. Schlüsselbereiche für eine ökologisch orientierte Beschaffung sind die Minimierung von Energie und gefährlichen Substanzen sowie verstärktes Recycling.

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Neueste Kommentare 

9 Kommentare zu Umweltbelastung: Computer so schädlich wie Flugzeuge

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  • Am 2. Mai 2007 um 16:37 von Reinhard Grauer

    Computer so schädlich wie Flugzeuge? Naja…
    Also mein PC verbrennt kein Kerosin…
    Aber ernsthaft: Die Reduzierung schädlicher Substanzen und ein schärferes Recycling wären auch aus meiner Sicht so dringend erforderlich wie ein Regenschirm bei Gewitter; was ich allerdings vermisse, ist eine Berücksichtigung des Nutzens, die zu einer Ökologieanalyse dazu gehört. Kann mir kaum vorstellen, daß die Computer- ÖkoBilanz der von Flugzeugen entspricht.
    Persönliches Beispiel: Ich habe soeben einen Verein für Koronarsport gesucht, und mir durch die Suche im Internet viel Weg und Müh erspart und der Umwelt auch ´ne Menge Autofahrt-Belastungen (nur mal so…)

    Mit freundlichen Grüßen
    Reinhard Grauer

    PS Allerdings bleibt die Vorstellung vom "papierfreien" Büro dank PCs auch ein frommer Wunschtraum: schon vor 20 Jahren hat eine Analyse ergeben, daß der drastische Anstieg des Papierverbrauchs an die Nutzung von Computern mit angesclossenen Druckern zurück zu führen sei. RG

  • Am 2. Mai 2007 um 19:49 von Pro-Atom

    Nonsense oder Wahrheit ?
    Wenn alle Computer mit Kohlekraftwerken versorgt werden, könnte da was Wahres dran sein. Wenn alle Computer mit Atomstrom versorgt werden, hätte diese Studie weder Hand noch Fuß.

    • Am 3. Mai 2007 um 7:24 von NoNonsense

      AW: Nonsense oder Wahrheit ?
      Wenn man die Produktion tödlicher Strahlung auf tausende von Jahren hinweg für nicht umweltschädlich hält, wäre die Überschrift dieses Kommentars eine Frage.
      Ansonsten: Nonsense!

    • Am 3. Mai 2007 um 18:03 von None

      AW: AW: Nonsense oder Wahrheit ?
      Moin,

      ein technisches Problem, das gelöst werden muss. Mehr nicht.

      Alle anderen Aussagen sind ideologischer Natur …

      Gruß,

      None

  • Am 3. Mai 2007 um 7:57 von Gustav Grewe

    Neues Futter für dämliche Politiker?
    Danke, liebe Fa. Gartner, dass ihr unseren Polit-Hohlköpfen neues Futter in die Krippe geschmissen habt.

    Also werden wir auch in dem Bereich sinnbefreite Restriktionen erwarten können, der bisher einigermaßen verschont blieb.
    Wie wäre es mit einem "Byte-Pfennig", der sich für den Verbraucher real mit großen Eurobeträgen niederschlägt?
    Es wäre doch gelacht, wenn es nicht gelänge, auch das letzte bisschen Freiheitsgefühl am PC zu vermiesen.

    Ach ja, zum Thema Einmischung der Politik, in diesem Zusammenhang habe ich gerade Counterstrike auf allen PCs gelöscht. Ich wollte dem vergreisten Kalkstiefel in Bayern eine kleine Freude machen, der mit der Beseitigung solcher Spiele die kriminelle Auswirkung asozialer Erziehung verhindern will.

    • Am 8. Mai 2007 um 18:20 von Winfried Säckel

      AW: Neues Futter für dämliche Politiker?
      Hier geht es wohl weniger um den Privatanwender als um IT in Firmen und Rechenzentren. Der Strombedarf ist gewaltig, gerade bei Rechenzentren, z.B. durch den vermehrten Einsatz von Blade-Servern. Wird dabei nur auf den Anschaffungspreis geachtet, können billige Komponenten (z.B. Netzteile mit hohen Energieverlusten) die Stromkosten in die Höhe treiben. Darüberhinaus wird dann wegen der Abwärme noch eine stärkere Klimaanlage notwendig.
      Bei einer ähnlich weitergehende Entwicklung wie bisher gehen Studien von bis zu 50% aus, die die Energiekosten am gesamten Etat eines Rechenzentrums ausmachen können (derzeit im Schnitt um die 10%).

  • Am 3. Mai 2007 um 8:32 von Sepp

    Strom in CO2 umrechnen?
    Wie wollen die Strom in CO2 umrechnen? Wenn ich zB. nach Österreich schaue, da gibt es viele Stau- und Flusskraftwerke, und da wird bei der Stromproduktion nun wirklich kein CO2 produziert. Wie wird das also berechnet?

    • Am 8. Mai 2007 um 18:22 von Winfried Säckel

      AW: Strom in CO2 umrechnen?
      Eine Abschätzung ist zumindest möglich. Z. B. kann sich der Stromkunde beim Vergleich von Anbietern auf http://www.verivox.de auch den CO2-Ausstoß je kWh anschauen. Weiteres ergibt sich aus Marktanteilen der Anbieter…

  • Am 8. Mai 2007 um 18:07 von Winfried Säckel

    nicht ganz…
    Der Flugverkehr kann nicht direkt anhand seines CO2-Ausstoßes bewertet werden, da Emissionen in großer Höhe eine deutlich stärkere Klimawirkung haben, etwa um Faktor 2 bis 4, im Mittel knapp 3. Damit ist die Klimawirkung des Flugverkehrs eben doch deutlich höher als es die nackten Zahlen vermuten lassen.

    Trotzdem stellt sich auch im IT-Bereich die Umweltfrage, z.B. wegen des enormen Stromverbrauchs in Rechenzentren (der abgesehen davon auch die Betreibskosten in die Höhe treibt).

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