Google und Doubleclick: Die totale Überwachung wird Realität

Es kennt unsere Suchabfragen. Es kennt unsere Festplatten. Demnächst kennt es auch unsere Surfgewohnheiten. Google wird allwissend. Wollen wir das? Datenschützer jedenfalls warnen vor dem großen Bruder.

Google will Doubleclick für 3,1 Milliarden Dollar kaufen. Doch Datenschützer äußern zunehmend Bedenken. Denn wie wird der Suchmaschinenriese mit den enormen Datenmengen umgehen, die in Form von persönlichen Suchhistorien weltweit gespeichert werden? Umso mehr, wenn das Unternehmen zusätzlich Daten über die Surfgewohnheiten der Anwender bekommt? Doubleclick ist schließlich der führende digitale Adserver-Dienst. Insbesondere stellt sich die Frage, ob Google die zwei Datensysteme so miteinander kombinieren wird, dass nicht nur klar wird, wonach die Menschen suchen, sondern auch, welche Seiten sie aufgerufen, welche Filme sie angeschaut und welche Werbung sie angeklickt haben.

„Zu viele Informationen über uns alle gelangen in die Hände eines einzigen Unternehmens – nämlich in die von Google“, so Jeff Chester, Gründer und stellvertretender Leiter der US-Datenschutzorganisation Center for Digital Democracy. Das CDD hat daher die amerikanische Federal Trade Commission (FTC) und die Europäische Union gebeten, die Fusion aus Datenschutz- und kartellrechtlichen Gründen zu unterbinden.

„Es werden immer mehr Informationen zusammengefügt. Eines Tages haben sie dann die Möglichkeiten, diese Informationen alle miteinander zu verbinden. Dadurch entstehen gigantische Gefahren für den Datenschutz“, so auch Ari Schwartz, stellvertretender Leiter des Center for Democracy and Technology (CDT), einer Bürgerrechtsbewegung aus Washington.

Microsoft und AT&T schüren diese Befürchtungen noch: Sie haben die FTC ebenfalls gebeten, die Fusion zu untersuchen – es sei eine Vormachtstellung zu befürchten. Dazu muss man allerdings wissen, dass Microsoft angeblich ebenfalls Doubleclick übernehmen wollte. Die Vermutung liegt nahe, dass es den Redmondern also weniger um den Datenschutz als die Zügelung eines Konkurrenten geht.

Themenseiten: Big Data, Datenschutz, Doubleclick, Google, IT-Business, Strategien

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Google und Doubleclick: Die totale Überwachung wird Realität

Kommentar hinzufügen
  • Am 9. Mai 2007 um 9:33 von Diddmaster

    Don’t be evil
    Googles Motto…

    Solange das Originalgründerduo am Ruder ist, habe ich wenige bis gar keine Bedenken, was nach ihnen kommt… steht auch nur in den Sternen.

  • Am 4. Oktober 2007 um 21:43 von Lieschen

    Totale Überwachung
    Ganzeinfach wir überwachen zurück.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *