Zukunftsoption: ERP auf Basis von Open-Source-Software

Konkurrenz von reinen Open-Source-Anbietern brauchen angestammte ERP-Anbieter kaum zu fürchten – auch wenn es inzwischen Produkte wie Sugar CRM, Compière, Tiny ERP, Gnu Cash oder Openbravo im Einsatz sind. Doch die globale Open-Source-Entwicklergemeinde tut sich aus mehreren Gründen mit ERP-Projekten schwer.

Die Community hat sich bislang schwerpunktmäßig mit Betriebssystemen, Datenbanken und Entwicklungswerkzeugen befasst, so dass es schlicht an Programmierern fehlt, die über fundiertes betriebswirtschaftliches Know-how verfügen. Der Mangel verschärft sich dadurch, dass viele ERP-Funktionen sich wegen gesetzlicher Regeln von Land zu Land unterscheiden, so dass Entwickler aus dem Ausland keine Hilfe bieten können. Anders als bei Infrastruktursoftware ist zudem die Zahl der potenziellen Nutzer vergleichsweise gering. Sie beschränkt sich auf Unternehmenskunden, die zudem häufig schon auf Jahre an eine ERP-Software gebunden sind.

Schließlich hat jede Branche zu Branche ganz eigene Anforderungen. ERP-Entwicklung verlangt daher eine hohe Spezialisierungsbereitschaft und großes Durchhaltevermögen. So brauchen auch etablierte Anbieter in der Regel Jahrzehnte, bis sie ein komplettes Funktionspaket vorweisen können. Innovativen Open-Source-Entwicklern sagt man dagegen nach, dass sie gerne von einem Projekt auf ein neues wechseln, wenn es spannender erscheint. Zurückbleibt dann bestenfalls Halbfertigware.

Für Anwenderunternehmen bedeutet derartige Sprunghaftigkeit einen eklatanten Mangel an Investitionssicherheit. Zudem bestehen Unternehmenskunden in der Regel darauf, einen Lieferanten zu haben, den man für Fehler etwa in der Lohnbuchhaltungssoftware haftbar machen kann – möglichst über Jahrzehnte hinweg. Ein umfassendes, weltweit funktionierendes Open-Source-ERP-Paket ist daher auf absehbare Zeit nicht zu erwarten – außer, ein etablierter Softwarekonzern stellt sich dauerhaft hinter ein Projekt.

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Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Zukunftsoption: ERP auf Basis von Open-Source-Software

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  • Am 27. März 2007 um 17:20 von Christoph

    Hat das denn noch etwas mit Open Source zu tun?
    Kostenlose Lockangebote zu kostenpflichtigen Erweiterungen gibt es auch bei Closed Source. Ich denke mir, dass hier der Sinn von Open Source etwas verloren geht.

  • Am 27. März 2007 um 22:43 von klaus mixer

    catuno.fert echt geile erp-Lösung
    hallo. habe eine präsentation von catuno.fert gesehen. das ist eine echt gelungene erp-lösung – mit offenem Quellcode. Da kann sich der admin seine Programme selber anpassen. voll stark.

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