Siemens zahlt 3,5 Milliarden Dollar für UGS

US-Softwareanbieter wird vom deutschen Konzern übernommen

Siemens hat die Übernahme des US-Softwareanbieters UGS bekannt gegeben. UGS zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Software für Product Lifecycle Management (PLM). Das Unternehmen soll in den Siemens-Geschäftsbereich Automation and Drives (A&D) integriert werden. Damit will Siemens sein Produktportfolio im Hard- und Softwarebereich für PLM erweitern.

„Wir wollten unser Portfolio in diese Richtung abrunden“, sagt Siemens-Sprecher Volker Banholzer. „Dies war der entscheidende Schritt, um die gesamte Kette von der Planung eines Produkts bis zur Detailfertigung abzudecken.“ Mit den derzeitigen Eignern Bain Capital, Silver Lake Partners und Warburg Pincus, wurde ein Übernahmepreis in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar vereinbart. Der Abschluss der Transaktion unterliegt noch der Zustimmung der Kartellbehörden.

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte Siemens sein Ergebnis im Geschäftsfeld A&D um 25 Prozent auf 450 Millionen Euro steigern, der Umsatz legte um 14 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro zu. Der Auftragseingang der ersten drei Monate lag bei rund vier Milliarden Euro. „Wir hoffen, dass die Akquisition von UGS den Wachstumsschub im Bereich A&D weiter antreibt“, so Banholzer.

2005 setzte das UGS insgesamt knapp 1,2 Milliarden Dollar um. „Für die Strategie ist die Akquisition sinnvoll und wird die A&D-Sparte stärken“, so Merck-Fink-Analyst Theo Kitz. Den Gewinn von A&D werde die Übernahme erst in zwei bis drei Jahren positiv beeinflussen, schätzt der Analyst. Vorerst müsse man mit einer Belastung der Marge rechnen. Derzeit beschäftigt UGS weltweit 7300 Mitarbeiter und beliefert mehr als 46.000 Kunden in der Luft- und Raumfahrt, im Maschinenbau sowie in der Automobil-, Elektrotechnik- und Konsumgüterindustrie. Siemens A&D und UGS kooperierten bereits seit 2003 im Bereich der digitalen Fertigungstechnologie. Laut Siemens beträgt das Marktvolumen für PLM-Software und Dienstleistungen weltweit rund 13 Milliarden Dollar, das jährliche Wachstum liegt zwischen sieben und neun Prozent.

Insgesamt verbuchte Siemens im ersten Quartal ein Plus von 51 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro im operativen Geschäft. Der Umsatz legte gegenüber dem Vorjahresquartal um sechs Prozent auf 19 Milliarden Euro zu. Die sehr guten Quartalszahlen sowie der stark steigende Aktienkurs seien aus Anlegersicht durchaus positiv zu beurteilen, sagte Kitz. Die Pläne für den angekündigten Börsengang der Automobilzuliefersparte VDO würden ebenso gut aufgenommen wie die Übernahme von UGS, die langfristig positive Wirkung zeigen werde.

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